Nach Fleisch- und Zuckerverzicht Sind Alkoholika-Imitate der nächste Trend?
Berlin · Alkoholfreie Spirituosen scheinen angesagt - der Trend geht zur Nüchternheitsneugierde, die als „sober curious“ natürlich in den USA ihren Anfang nahm.
Ist Alkohol nach Fleisch und Zucker das nächste Opfer bewusster Ernährung - also das, was mehr und mehr ersetzt werden soll oder wird? Alkoholverzicht scheint jedenfalls im Trend zu liegen, in Amerika sprechen manche von „sober curious“ - was „nüchtern neugierig“ bedeutet, also in etwa auch mit Nüchternheitsneugier übersetzt werden kann. Als Pionierin der Sober-Curious-Idee gilt die New Yorker Autorin Ruby Warrington, die 2018 ein Buch zum Thema herausgebracht hat.
So wie es einen wachsenden Markt für Fleischimitate für Vegetarier und Veganer gibt, so entsteht auch ein wachsendes Angebot für Menschen, die Trinken ohne Alkohol ausprobieren möchten. Das sieht man zum einen bei alkoholfreiem Bier und Wein, aber eben auch immer öfter bei Spirituosen. So gibt es alkoholfreien Rum, Gin oder Wermut.
Der Gin-Boom bewog etwa die Marke Siegfried Rheinland Dry Gin, ihre alkoholfreie Alternative „Wonderleaf“ auf den Markt zu bringen. Daneben gibt es zum Beispiel auch „GinSin Premium 12 Botanics“ aus Spanien, den „Herbie Virgin“ aus Dänemark, den „Seedlip Spice 94“ aus England und einen Gin-Sirup der französischen Marke Monin.
Ganz neu ist die Marke Undone, die nach eigenem Bekunden die Trinkkultur von der Dominanz des Alkohols befreien will und dennoch die klassischen Geschmacksrichtungen anbietet. Es gibt mehrere Sorten. Sie heißen zum Beispiel „No.2 Juniper Type“ (Typ Wacholder), auf der dann „This is not Gin“ (Dies ist kein Gin) steht oder aber „No.8 Italian Aperitif Type“ (This is not Vermouth/Dies ist kein Wermut). Je nach Sorte kostet eine Flasche 15 bis 20 Euro.