„Spiegel“: Ki.Ka-Skandal möglicherweise größer als bekannt
Hamburg. Der Betrugsskandal um fingierte Rechnungen beim öffentlich-rechtlichen Kinderkanal Ki.Ka könnte größer werden als bisher bekannt. Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ ergebe sich die bisherigen Schadenssumme von rund vier Millionen Euro allein aus den noch nicht verjährten Fällen.
Vieles deute aber darauf hin, dass der beschuldigte leitende Mitarbeiter schon länger falsche Rechnungen geschrieben habe.
Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) ist für den Kinderkanal von ARD und ZDF federführend zuständig. Bereits 2008 soll das ZDF eindringlich vor den Zuständen beim Ki.Ka gewarnt haben, schreibt der „Spiegel“. In einem Revisionsbericht hieß es, dass Bestellungen und Abrechnungen bei dem Sender in Erfurt personell nicht immer ausreichend getrennt seien.
Auch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft soll unter anderem empfohlen haben, in dem Sender die Programmverantwortlichen von den Mitarbeitern zu trennen, die für den Einkauf zuständig sind. Der MDR soll inzwischen auch prüfen, ob der Beschuldigte möglicherweise mit weiteren Firmen ähnliche betrügerische Modelle unterhielt.
In der vergangenen Woche war bekanntgeworden, dass ein leitender Mitarbeiter des Ki.Ka mit Hilfe eines Komplizen in einer Berliner Firma einen Schaden von vier Millionen Euro verursacht haben soll. Der Ki.Ka-Mitarbeiter wurde verhaftet.