Stallone boxte sich nach oben

Das Film-Drama „Rocky“ machte den Schauspieler weltberühmt. Am Mittwoch wird er 65 — und bleibt ein Action-Star.

Los Angeles. Wenn andere sich zur Ruhe setzen, schlägt Sylvester Stallone als muskelbepackter Killer immer noch zu. Der Hollywood-Star, der am Mittwoch seinen 65. Geburtstag feiert, trainiert schon wieder für seine nächste Action-Rolle. In dem noch namenlosen Film spielt er einen älteren Killer aus New Orleans, der sich mit einem jungen New Yorker Polizisten zusammenschließt, um brutale Morde zu rächen. Eine Paraderolle für den Mann, der „Sly“ genannt wird.

Stallone hat es in Hollywood geschafft. Aber die Karriere des in New York geborenen Sohns eines italienischen Einwanderers kam zunächst eher langsam in Gang. Anfang der 70er Jahre schlug er sich mit kleinen Auftritten mühsam durch. Woody Allen heuerte ihn für einen winzigen Part als Schläger in „Bananas“ an. Auch in dem Thriller „Klute“ mit Jane Fonda hatte er nur einen kurzen Auftritt. Von der schleppenden Schauspielkarriere gefrustet, schrieb Stallone das Drehbuch für den Boxer-Film „Rocky“ und damit sich selbst die Rolle des fiktiven Boxers Rocky Balboa auf den Leib.

„Rocky“ wurde 1976 über Nacht zum Hit. Der Film holte zehn Oscar-Nominierungen und gewann drei Trophäen — für Regie, Schnitt und als bester Film. Zwei Jahre später dachte sich Hollywoods Nachwuchsstar mit „Rambo“ einen weiteren Leinwandhelden aus. Den wortkargen Vietnamveteranen ließ er als heldenhaften Gewalttäter hochleben.

Stallone bezeichnet sich als unpolitisch. „Ich bin nicht rechts, ich bin nicht links, ich liebe nur mein Land“, sagte er einmal. „Ich stehe für normale Amerikaner. Die verstehen die große, internationale Politik überhaupt nicht. Aber wenn ihnen ihr Land sagt, dass sie in Vietnam kämpfen sollen, dann kämpfen sie.“

Einen Oscar als bester Schauspieler gewann er bislang nicht, stattdessen aber „Razzies“. Die Verleiher der Spottpreise kürten ihn 2000 zum „schlechtesten Schauspieler des Jahrhunderts“.

Als Liebhaber auf der Leinwand rechnete sich Stallone wohl nie Chancen aus. „Ich bin im klassischen Sinne nicht schön“, witzelte er einmal. „Die Augen hängen runter, der Mund ist schief, die Zähne sind nicht gerade . . .“