Störche kehren immer früher zurück

Petershagen (dpa) - Die Störche kehren immer früher aus ihren Winterquartieren nach Deutschland zurück. In Ostwestfalen seien in der vergangenen Woche die ersten Vögel gesichtet worden, sagte Diplombiologe Lothar Meckling in Minden der Nachrichtenagentur dpa.

Dort ist die größte Storchenkolonie von Nordrhein-Westfalen beheimatet. „Momentan ist es schwierig, die Störche zu beobachten“, sagte Meckling, der das Aktionskomitee „Rettet die Weißstörche im Kreis Minden-Lübbecke“ leitet. „Sie halten sich um diese Zeit noch nicht lange an ihren Brutplätzen auf. Es sind ja auch erst wenige da.“

Grund für die frühe Storchensaison ist, dass immer weniger Tiere den strapaziösen und risikoreichen Weg bis nach Afrika auf sich nehmen. „Nach Westafrika fliegen sie kaum noch und haben somit weniger Kilometer zu überwinden. Dadurch sind die Störche auch schneller wieder zurück als früher“, sagte Storchenexperte Kai-Michael Thomsen vom Naturschutzbund (Nabu). „Die Störche kommen aus Spanien und dem Elsass zurück. Dort finden sie beispielsweise auf Reisfeldern, aber auch auf den Mülldeponien genug Futter.“

Vermehrt überwintern die Tiere auch in Deutschland, da die Temperaturen hier milder geworden seien. „Primär handelt es sich bei diesen hier in Deutschland überwinternden Tieren jedoch um Vögel, die ausgewildert wurden“, erläuterte Thomsen. In Deutschland fänden sie in Naturschutzgebieten, Tierparks und Mülldeponien genügend Futter.