Studie: Schwangersein macht vergesslich
London. Es gehört zu den Schwangerschafts-Mythen wie das Saure-Gurken-Essen, jetzt belegt eine weitere Studie: Schwangersein macht vergesslicher. Vor allem in den letzten Monaten vor der Geburt geht das räumliche Erinnerungsvermögen zurück, so dass die Frau oft Sachen liegenlässt oder nicht mehr weiß, wo sie sie hingelegt hat.
Das berichtete Diane Farrar vom Bradford Institute for Health Research am Donnerstag auf einem Kongress in Manchester.
Die Forscher vermuten, dass sich der veränderte Hormonspiegel während der Schwangerschaft auf die Regionen des Gehirns auswirken könnte, die für die Erinnerung zuständig sind. Wie genau das ablaufe, sei aber noch nicht bekannt. Die Erinnerungslücken beginnen Farrar zufolge im vierten Monat und dauern bis drei Monate nach der Geburt an.
Bei den Tests wurden das Erinnerungsvermögen und auch die Stimmungen von 23 schwangeren mit denen von 24 nicht-schwangeren Frauen verglichen. Dabei zeigte sich zudem ein höheres Risiko für Depressionen bei werdenden Müttern.
Die Stimmung habe sich nach der Geburt aber wieder verbessert, was darauf hindeute, dass ebenfalls Hormone dafür verantwortlich seien, sagte eine Sprecherin des Instituts. Die Studie wurde auf einer Konferenz der Society of Endocrinology BES in Manchester präsentiert.