Vermisste Fünfjährige Suche nach Inga bleibt erfolglos

Bei der Suche nach einer bei Stendal verschwundenen Fünfjährigen kommt Ratlosigkeit auf. Die Helfer geben die Hoffnung nicht auf - müssen aber neu beraten.

Polizei steht avor dem Diakoniewerk Wilhelmshof in Stendal. Seit vergangenen Samstag wird in der Umgebung nach dem fünfjährigen Mädchen Inga gesucht.

Polizei steht avor dem Diakoniewerk Wilhelmshof in Stendal. Seit vergangenen Samstag wird in der Umgebung nach dem fünfjährigen Mädchen Inga gesucht.

Foto: Jens Wolf

Stendal (dpa). Die Polizei hat in einem Waldstück in der Altmark keine Spur von der verschwundenen kleinen Inga aus Schönebeck gefunden. Die Einsatzkräfte beendeten am Mittwochabend die Suchaktion in dem 3500 Hektar großen Forstgebiet. Am Donnerstag berieten die Ermittler ihr weiteres Vorgehen.

Es könne sein, dass der Suchradius vergrößert werde, sagte ein Polizeisprecher am Morgen in Magdeburg. Zudem wollen die Einsatzkräfte prüfen, ob es weitere Möglichkeiten einer Suche gebe. Es könne sein, dass der Suchradius noch einmal vergrößert wird. Eine Entscheidung, jegliche Suche einzustellen, gebe es nicht.

In der Umgebung des Stendaler Ortsteils Wilhelmshof waren auch am vierten Tag der Suche mehr als Hundert Polizisten unterwegs gewesen, ohne einen Hinweis auf die Fünfjährige zu entdecken. Inga war am Samstagabend mit ihrer Familie zu Besuch in Wilhelmshof. Von einer Suche nach Feuerholz kehrte sie nicht zurück.

Um die schnelle öffentliche Fahndung in solchen Fällen zu verbessern, hat sich die Initiative Vermisste Kinder dafür ausgesprochen, in Deutschland eine zentrale Spezialeinheit aufzubauen. In Polen etwa gebe es eigens eine Vermissteneinheit, sagte der Vereinsvorsitzende Lars Bruhns am Mittwoch. Diese könne auf ein landesweites Alarmsystem zurückgreifen, an das alle Rundfunksender angeschlossen seien. Gerade bei der Suche nach kleinen Kindern seien frühe Hinweise aus der Bevölkerung oft entscheidend. „Der Faktor Zeit ist bei der Suche das A und O“, sagte Bruhns.

Die Initiative hilft seit 1997 Eltern vermisster Kinder. Jedes Jahr werden nach Zahlen des Vereins in Deutschland 100 000 Kinder als vermisst gemeldet. In fast 100 Prozent der Fälle tauchten die Gesuchten innerhalb kürzester Zeit wohlbehalten wieder auf.

Bei Inga ist das bisher nicht der Fall. Es seien weder Schreie gehört noch besondere Beobachtungen gemacht worden, sagte Polizeisprecher Marc Becher. Es gebe keine Fuß- oder Reifenspuren, keine Kampfspuren mit Tieren, keine verlorenen Gegenstände, keine abgeknickten Äste.