Super Bowl: Beyoncé begeistert - Hudson rührt zu Tränen

New Orleans/Berlin (dpa) - Beyoncé hat mit einem gigantischen Auftritt beim Super Bowl gezeigt, dass sie sehr wohl live singen kann. Im knappen Lederkostüm und kniehohen Stiefeln heizte die 31-Jährige am Sonntag in der Halbzeit im ausverkauften Superdome von New Orleans ein.

Nach ihrem Playback-Auftritt bei der Amtseinführung von Präsident Barack Obama am 21. Januar hatte die Sängerin noch Kritik und Spott einstecken müssen. Fulminant war auch das musikalische Programm vor dem Anpfiff. Vor allem Jennifer Hudsons Auftritt mit Schülern der Sandy-Hook-Grundschule sorgte für große Emotionen.

Die Super-Bowl-Shows glänzen gerne mit einem Skandal. 2004 griff Justin Timberlake Janet Jackson an die Brust, 2012 streckte Sängerin M.I.A. den Zuschauern den Mittelfinger entgegen. Zwar blieb der Skandal diesmal aus, dafür kam es in der zweiten Halbzeit zu einer ungeplanten Pause. Nach einem Stromausfall konnte das Spiel über 30 Minuten lang nicht fortgesetzt werden. Stars witzelten auf Twitter, dass die Show von Beyoncé zu explosiv gewesen sei. „Die Kraft von Beyoncé bringt den Super Bowl zum Stillstand. Zu lustig“, twitterte Sängerin Kelly Clarkson.

Vor dem Spiel hatten Alicia Keys (32) und Hudson (31) noch für große Emotionen gesorgt. Keys sang die US-Nationalhymne stimmgewaltig in einem langen roten Kleid am Klavier. Vor allem Hudson rührte die Zuschauer mit ihrer Version von „America the Beautiful“. Unterstützt wurde sie von einem Chor der Sandy-Hook-Grundschule aus Newton. Bei einem Amoklauf an der Schule waren im Dezember 20 Kinder und sechs Erwachsene getötet worden.

Im Vorfeld zeigte sich einer weiterer Superstar im Rampenlicht. Justin Timberlake nutzt den Hype um das Mega-Spektakel, um nach jahrelanger Pause sein musikalisches Comeback zu feiern. Der 32-Jährige spielte am Wochenende in New Orleans ein einstündiges Konzert im Rahmen einer Super Bowl-Party des US-Programmanbieters DirecTV.

Mit schwarzem Anzug, weißem Hemd und großer schwarzer Fliege präsentierte er neue Songs wie seine aktuelle Single: „Suit & Tie“ vor einem Live-Publikum. Unterstützt wurde Timberlake von einer Band und den Rappern Timbaland und dem Mann von Beyoncé, Jay-Z. In den vergangenen Jahren hatte sich Timberlake auf seine Karriere als Schauspieler konzentriert. Mitte März erscheint sein Comeback-Album „The 20/20 Experience“. In Deutschland wird der Sänger am 23. Februar in der ZDF-Show „Wetten, dass..?“ erwartet.

Auch Beyoncé wird Deutschland einen Besuch abstatten. Für die Fans hatte sie nach ihrem Super-Bowl-Auftritt noch eine Überraschung parat: Auf ihrer Homepage verkündete die Grammy-Preisträgerin, von April an auf Welttournee zu gehen. Auf ihrer einjährigen „The Mrs. Carter Show“-Welttournee macht sie am 22. Mai in München und am 24. Mai in Berlin Station.

Während ihrer 13-minütigen Halbzeitshow wurde die Sängerin von ihrer alten Band Destiny's Child unterstützt. Als ihre Ex-Kolleginnen Kelly Rowland (31) und Michelle Williams (32) auf der Bühne auftauchten, kannte der Jubel der über 70 000 Zuschauer im Stadion keine Grenzen mehr. Die R&B-Band hatte sich vor acht Jahren getrennt und stand nun erstmals wieder gemeinsam auf der Bühne.

Der Super Bowl, das Endspiel der American Football League NFL, ist das Großereignis im US-Fernsehen und zieht stets mehr als 100 Millionen Zuschauer vor die Bildschirme. Dieses Jahr bezwangen die Baltimore Ravens die San Francisco 49ers. Neben dem Sport und den Live-Shows stehen beim Großevent zudem die teuren Werbungen in den Pausen im Mittelpunkt.