Tauziehen um Gandhis Sandalen und Brille - Auktion noch ungewiss

New York. Tauziehen bis zuletzt: Wenige Stunden vor der geplanten Versteigerung mehrerer persönlicher Gegenstände von Mahatma Gandhi war am frühen Donnerstag noch immer offen, ob diese in ein indisches Museum oder nach der Auktion an private Sammler gehen würden.

Der derzeitige Besitzer der Memorabilien, James Otis, traf sich am Mittwochabend in New York mit Vertretern der indischen Regierung, wie er der Deutschen Presse-Agentur dpa zuvor sagte. Indien betrachtet Gandhis Eigentum als nationales Erbe und will es in die Heimat zurückholen. Es handelt sich um ein Paar Sandalen, eine Brille mit den typischen runden Gläsern, eine Taschenuhr und das Essgeschirr des Pazifisten.

Der Sammler und Gandhi-Verehrer Otis ist bereit, die Gegenstände an Indien zu geben, wie er sagt. Er verlangt aber einen hohen Preis: Die Regierung in Neu Delhi soll die Ausgaben für die Ärmsten des Landes drastisch erhöhen. Alternativ wäre der Filmemacher aus Los Angeles auch mit einer weltweiten Wanderausstellung über Gandhi zufrieden, die seine Sammlerobjekte mit einschließt.

Über das Ergebnis seines Gesprächs mit dem indischen Generalkonsulat in New York wurde zunächst nichts bekannt. Die Versteigerung ist für Donnerstag bei dem Auktionshaus Antiquorum Auctioneers angesetzt. Gandhis Urenkel Tushar Gandhi nennt sie eine Beleidigung. Er dringt darauf, dass sie gestoppt wird.

Mahatma Gandhi gelang es, mit seinem gewaltlosem Widerstand gegen die Kolonialmacht Großbritannien Indiens Unabhängigkeit anzustoßen. Er wurde 1948 ermordet.