Thomas D.: Hip-Hopper und Umweltschützer

Thomas D von „Die Fantastischen Vier“ über sein neues ARD-Magazin und sein Leben in einer Landkommune.

Berlin. Er ist der coolste Botschafter für Naturschutz, den man sich vorstellen kann: Thomas Dürr, Sänger der Rapgruppe „Die Fantastischen Vier“ und besser bekannt unter seinem Künstlernamen Thomas D. Er präsentiert nun immer donnerstags (20.15 Uhr/ARD) das neue TV-Magazin „Wissen vor acht — Natur“. Dort erklärt er Phänomene aus der Tier- und Pflanzenwelt und gibt Tipps zum Umweltschutz.

Herr Dürr, Sie präsentieren das neue Format „Wissen vor acht — Natur“. Worum geht es?
Thomas Dürr: Die Sendung setzt sich mit der Natur auseinander, speziell auch der heimischen: Es geht um Dinge, die man vor der eigenen Haustür beobachten kann, und alles hat einen praktischen Bezug zum Leben — der Zuschauer soll schließlich auch etwas lernen.

Wie kam es eigentlich dazu, dass Sie als bekannter Hip-Hop-Musiker ein Naturmagazin moderieren?
Dürr: Ich setze mich ja auch privat für diese Welt ein, für Tiere, Natur und Menschen. In diesem Rahmen ist die Produktionsfirma auf mich zugekommen. Ich bin jemand, dem das ganze Thema definitiv nicht egal ist, und wenn ich über Plastikmüll im Meer berichte, über die industrielle Leerfischung unserer Meere, dann merkt man mir glaube ich schon an, dass mich das bewegt und dass ich nicht nur Moderationstexte ablese.

Sie machen sich privat auch für Tierrechte stark und ernähren sich vegetarisch. . . Dürr: Ich arbeite sogar daran, Veganer zu sein, aber manchmal werde ich schwach, und dann ist doch Sahne in der Sauce. Aber erst neulich gab es Schnitzel mit Kartoffelsalat, da hatte das Schnitzel nie ein Tier gesehen — das Fleisch bestand aus Weizeneiweiß, und das Essen war wahnsinnig lecker.

Wollen Sie auch die Zuschauer Ihrer Sendung zum Fleischverzicht bekehren?
Dürr: Mit dem Missionieren muss man vorsichtig sein. Ich stelle mich nicht hin und sage: „Ihr seid schuld an der Überfischung der Meere, also esst keinen Fisch mehr!“ Ich will zwar das Bewusstsein für die alltäglichen Umweltverbrechen schärfen — aber nicht unbedingt mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit Humor. Die Sendung soll aufklären und Denkanstöße geben, aber auch unterhalten.

Waren Sie schon immer so naturverbunden?
Dürr: Ich habe irgendwann angefangen, mir Gedanken zu machen, was wir auf der Erde machen und dass es ein Kreislauf von Geben und Nehmen ist. Wir in der sogenannten Ersten Welt nehmen aber viel mehr, als wir geben, und ich möchte einfach was zurückgeben — durch meine Kunst oder durch diese Sendung, mit der ich die Aufmerksamkeit auf bestimmte Dinge lenke.

Sie leben in einer ländlichen Künstlerkommune in der Eifel. Ernähren sich die Bewohner auch von selbst angebauten Feldfrüchten?
Dürr: Wir hatten jahrelang immerhin genügend Salat, um alle Schnecken satt zu machen, aber dann haben wir das mit dem Selbstanbau wieder zurückgeschraubt. Sich auf diese Art zu ernähren ist ein richtiger Vollzeitjob, weil es mit dem Pflanzen von Salat und Zucchini nicht getan ist. Da muss man auch Einmachen und alles, deshalb kaufe ich lieber im Bioladen ein. Aber ich nutze nachwachsende Rohstoffe: Ich habe Solarzellen auf dem Dach, heize mit Pellets, fahre ein Hybridfahrzeug — also ich tue, was geht.