Tiere bessern soziales Klima in Schule und Gefängnis
Wien (dpa) - Der positive Einfluss von Tieren auf Menschen ist nach nach Darstellung von Wissenschaftlern sehr deutlich.
So wirke sich die Anwesenheit eines Hundes in Schulklassen in der Regel günstig auf das Klassenklima aus, sagte der Verhaltensforscher Kurt Kotrschal von der Universität Wien im Vorfeld eines Kongresses über „Mensch-Tier-Beziehungen“ in Wien.
„Die Lauten werden leiser, die Stillen lauter und die Fehlzeiten sinken deutlich, weil die Kinder plötzlich gern in die Schule gehen.“ Allerdings hänge dieser Erfolg auch vom Charakter des Hundes ab, den der Lehrer mitbringe. Österreich habe inzwischen wissenschaftlich fundierte Richtlinien für den Einsatz von Hunden in Schulklassen.
Auch die Justiz habe die Wirkung von Tieren auf Häftlinge entdeckt, sagte Kotrschal weiter. „Immer mehr Strafanstalten setzen Tiere ein, um überhaupt an die Häftlinge ranzukommen.“ Die Pflege und die Verantwortung zum Beispiel für Katzen könne in puncto Sozialverhalten „Wunder wirken“. Unter den Therapien mit Hilfe von Tieren sieht der Experte die „Delfin-Therapie“ für behinderte Kinder kritisch. Hier fehle der Nachweis der nachhaltigen Wirksamkeit, meinte Kotrschal.
Bei der Tagung „Animals and Humans Together: Integration in Society“ tauschen vom 19. bis 22. Juli in Wien etwa 250 Anthrozoologen neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Mensch-Tier-Beziehungen aus.