Tierschützer verklagen Delfinarium-Betreiber in Münster
Münster (dpa). Walschützer wollen das Delfinarium in Münster gerichtlich zwingen, Akten zur Delfinhaltung einsehen zu können. Das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF, Hagen) reichte eine entsprechende Klage und einen Antrag auf einstweilige Anordnung am Verwaltungsgericht Münster gegen den Betreiber des Delfinariums ein.
Das Gericht bestätigte am Donnerstag den Eingang der Klage. Eine Entscheidung über die einstweilige Anordnung werde zeitnah fallen, sagte eine Gerichtssprecherin. Das Delfinarium war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Hintergrund ist die geplante Abgabe der Tiere an andere Einrichtungen in Europa. Die Tierschutzorganisation will nach eigenen Angaben verhindern, dass neben den Delfinen Nando, Rocco und Palawas auch Akten über die Haltungsbedingungen und die Transferumstände den Zoo in Münster verlassen. Das WDSF verlange uneingeschränkte Akteneinsicht, wie die Tierschützer in einer Pressemitteilung von Donnerstag mitteilten.
Der Zoo wollte sich nicht zu der Klage äußern. Nach ersten Planungen sollten die Tiere mit Ende der Weihnachtsferien den Zoo verlassen und auf andere Einrichtungen in Europa verteilt werden. Der Abschied war am 7. Januar vertagt worden, weil es noch keinen Abnehmer für die Tiere gibt. „Wann die Delfine genau gehen, steht jetzt noch nicht fest“, sagte eine Zoo-Sprecherin am Montag. Fest stehe nur, dass die Tiere den Allwetterzoo Anfang 2013 verlassen werden.
Neben Münster gibt es noch Delfinarien in Duisburg und Nürnberg.