Tod nach Nikolausfeier: Drei Männer sterben in Heim-Sauna

Drei Männer sterben in der Sauna eines Wohnhauses. Doch auch einen Tag nach dem Fund der Leichen ist die Todesursache unklar. Spielte Alkohol eine Rolle? Bekannt ist nur: Die Männer hatten bis in den Morgen hinein eine Nikolausfeier besucht.

Ennepetal (dpa) - Die Nikolausfeier in einem Betrieb in Ennepetal dauerte bis in den Morgen. Nur wenige Stunden später starben der 48-jährige Chef und zwei seiner Mitarbeiter unter rätselhaften Umständen in einer privaten Sauna. Eine Obduktion soll nun Aufschluss über die Todesursache bringen.

Nach der Untersuchung der Leichen der Männer im Alter von 48, 38 und 36 Jahren rechnet die Staatsanwaltschaft noch an diesem Dienstag mit ersten Ergebnissen. Die Ermittler gingen zunächst von einem tragischen Unglücksfall aus, ein Sprecher der Staatsanwaltschaft verwies dagegen am Montag auf das noch ausstehende Obduktionsergebnis.

Der Fall ereignete sich im Haus des 48 Jahre alten Betriebsinhabers. Der in der Nachbarschaft wohnende Bruder hatte sich am Sonntag auf die Suche nach dem 48-Jährigen gemacht - und fand die drei Männer zusammengesunken auf den Sauna-Bänken. Alle drei hatten gemeinsam bis in die Morgenstunden hinein an der Feier im metallverarbeitenden Betrieb des 48-Jährigen teilgenommen.

Von Zeugen seien die Männer noch gegen sieben Uhr am Sonntagmorgen gesehen worden, berichtete der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Wie lange sich die Männer in der Elektro-Sauna aufgehalten hatten, war zunächst unklar. Die Ermittler gehen jedoch davon aus, dass die Sauna aufgrund einer Zeitschaltuhr nicht länger als maximal vier Stunden in Betrieb war. Die Toten wurden schließlich am Sonntagmittag kurz nach 13 Uhr entdeckt.

Die Tür der Sauna war laut Staatsanwaltschaft geschlossen, aber frei zugänglich. Es habe auch keinerlei Hinweise auf Probleme beim Verlassen des Raums gegeben, erläuterte eine Polizei-Sprecherin. Technische Defekte seien auch nicht gefunden worden. Die Leichen hätten zudem keinerlei Spuren von äußeren Verletzungen oder Gewalteinwirkungen aufgewiesen.

Der Deutsche Sauna-Bund warnte vor dem Konsum von Alkohol im Zusammenhang mit Saunagängen. Geschäftsführer Rolf Pieper sagte laut einer Mitteilung, in seiner 30-jährigen Dienstzeit habe er nur von „einigen wenigen Todesfällen“ in Saunaräumen gehört, zumeist im Zusammenhang mit überhöhtem Alkoholkonsum. Die Polizei wollte aber keine Angaben dazu machen, ob im Fall der drei Männer Alkohol eine Rolle gespielt haben könnte.

Eine Statistik über die Ursachen von Todesfällen in Saunen lag beim Sauna-Bund nicht vor. Insgesamt seien in den vergangenen Jahrzehnten lediglich „eine Handvoll“ Fälle bekanntgeworden, sagte Sprecher Hans-Jürgen Gensow. Dabei hätten sicherlich aber auch natürliche Todesursachen eine Rolle gespielt. Technische Risiken treten nach Angaben des Verbands nur sehr selten auf.