Verkehr Tödliche Unfälle auf A3: Untersuchung könnte Wochen dauern

Zwei tödliche Unfälle haben sich binnen nur 28 Stunden auf der A3 bei Ratingen ereignet. Die Polizei ermittelt gegen Gaffer, die das Geschehen ungeniert filmten. Ihnen drohen empfindliche Strafen.

Bei der MAssenkarambolage am Donnerstag kam ein Mensch ums Leben. Kaum 28 Stunden später ereignete sich erneut ein tödlicher Unfall ganz in der Nähe.

Foto: Rene Anhuth / ANC-NEWS

Ratingen. Auf der A 3 ereignete sich erneut ein schwerer Verkehrsunfall. Knapp 28 Stunden nach einer Karambolage mit zwei Lkw und fünf Pkw, die zwei Todesopfer forderte, kam es am Freitag erneut zu einem tödlichen Unfall: Ein Mann, der mit seinem Kleinlaster kurz vor der Anschlussstelle Ratingen-Ost auf einen Sattelzug auffuhr, starb noch am Unfallort. Sein Beifahrer erlitt schwerste Verletzungen.

Die Aufarbeitung beider Vorfälle könne laut Polizei noch Wochen dauern, weil die Analyse des Videomaterials zur Ermittlung von „Gaffern“ viel Zeit in Anspruch nehme. Den Schaulustigen, die nach Beobachtungen der Polizei teilweise völlig ungeniert Fotos und Videos von der Unfallstelle gemacht hätten, drohen empfindliche Strafen. Derartige Aufnahmen können als Ordnungswidrigkeit oder auch als Straftat verfolgt werden. Die Bußgelder liegen zwischen 20 und 1000 Euro — aber auch eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren ist möglich.

Polizei und Feuerwehr waren am Freitag mit einem Großaufgebot im Einsatz, unter anderem mit einem Polizei- und einem Rettungshubschrauber sowie 40 Rettungskräften. Der Fahrer des Kleinlasters starb in seinem Fahrzeug, sein Beifahrer wurde mit schwerem Gerät befreit und in ein Krankenhaus gebracht. Die A3 in Richtung Oberhausen war zwischen dem Kreuz Hilden und Ratingen-Ost für drei Stunden gesperrt.

Ein Bild des Grauens hatte sich tags zuvor den Rettungskräften nur wenige Kilometer weiter kurz vor dem Kreuz Breitscheid geboten. Ein Lkw-Fahrer war ersten Ermittlungen zufolge ungebremst in ein Stauende gerast. Dabei starb ein 34-jähriger Mann sofort, ein 26-Jähriger wenige Stunden später im Krankenhaus. Bei dem 26 Jahre alten tödlich Verletzten handelt es sich um den Badminton-Bundesligaspieler Erik Meijs aus den Niederlanden. Eine 65-jährige Frau liegt mit lebensgefährlichen Verletzungen nach wie vor in einer Klinik. lnw