Maschinen waren im Landeanflug Tödlicher Flugzeug-Zusammenstoß in der Luft

Schwäbisch Hall (dpa) - Experten suchen nach dem Absturz von zwei Kleinflugzeugen bei Schwäbisch Hall mit zwei Todesopfern weiter nach der Unglücksursache.

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„Das wird mehr oder weniger den Tag in Anspruch nehmen“, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Nach Angaben der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) waren vier Kollegen am Adolf Würth Airport. In vier bis sechs Wochen solle ein Zwischenbericht vorliegen. Laut Polizei steht zudem die Bergung der Wracks an. Wann das geschehe, sei aber noch offen.

Mit weiteren Toten sei nicht zu rechnen, sagte BFU-Sprecher Germout Freitag. Ums Leben kamen bei dem Unglück am Sonntag laut Polizei der 74 Jahre alte Pilot eines viersitzigen Sportflugzeugs (Cirrus SR 20), der alleine an Bord war, sowie der 76 Jahre alte Pilot eines einsitzigen Ultraleichtflugzeugs. Den Angaben zufolge war der 76-Jährige im bayerischen Regensburg gestartet, der 74-Jährige kam mit einem gecharterten Flieger aus Stuttgart.

Beide waren im Landeanflug. Ihre Maschinen stießen bei ruhigem Wetter in der Luft zusammen und stürzten ab. Die Wrackteile lagen 600 Meter vor der Landebahn des Airports. Auch die BFU bestätigte, dass es sich bei den Toten um die Piloten handelte.

Offen war noch, ob die Maschinen eine sogenannte Blackbox hatten, die die Flugdaten erfasst und so Erkenntnisse zur Unfallursache liefern könnte. Dem Polizeisprecher zufolge haben sich erste Zeugen gemeldet, die möglicherweise zur Klärung beitragen können. Die Ermittler hatten auch eine Gruppe Jugendliche, die demnach in der Nähe des Absturzorts unterwegs war, gebeten, sich zu melden.

Das Ultraleichtflugzeug brannte den Angaben nach aus und wurde von der Feuerwehr gelöscht. Die Absturzstelle wurde bereits am Sonntag weiträumig abgesperrt. Der Polizei zufolge hatten beide Piloten den Airport, der sowohl als Geschäftsflugplatz als auch für den Luftsport genutzt wird, angesteuert. Der Airport war nach eigenen Angaben am Montag wieder für den Flugverkehr freigegeben.

Noch für 2017 hatte der Flugplatz auf seiner Homepage einen sogenannten Safety Letter veröffentlicht, um auf die besonderen Herausforderungen dort hinzuweisen. An dem Airport finden nach eigenen Angaben mehr als 30 000 Flugbewegungen pro Jahr statt. Ein Mischverkehr aus Maschinen im Sicht- und im Instrumentenflug mache An- und Abflug aber zu einer Herausforderung, hieß es.

Erst im Januar waren in der Nähe von Karlsruhe ein Rettungshubschrauber und ein Sportflugzeug in der Luft zusammengestoßen. Vier Menschen kamen damals ums Leben, die Ursache ist noch immer nicht abschließend geklärt. BFU-Sprecher Freitag betonte am Montag, dass solche Zusammenstöße von Flugzeugen in der Luft angesichts der Zahl der Flugbewegungen über Deutschland dennoch weiter „sehr selten“ seien, auch wenn es durch diese beiden Fälle aus Südwest-Sicht anders wirke. Konkrete Zahlen nannte er nicht.

Zu einem der größten Unglücke dieser Art in Deutschland kam es 2002 in der Nähe von Überlingen, als beim Zusammenstoß eines Fracht- und eines Passagierflugzeuges Dutzende Menschen starben. Im November 2017 kamen bei einem Zusammenstoß eines Hubschraubers mit einem Kleinflugzeug in Südengland vier Menschen ums Leben.