Tödliches Bootsunglück auf der Elbe macht Ermittlern Probleme
Sie bereiteten sich bei einer Übung auf Hilfseinsätze vor und verloren dabei ihr Leben. Warum zwei THW-Helferinnen auf der Elbe starben, sollen nun unter anderem Sachverständige klären.
Magdeburg (dpa). Nach dem Bootsunglück auf der Elbe in Magdeburg mit zwei Toten rechnet die Polizei mit langwierigen Ermittlungen. Um zu klären, warum das Boot des Technischen Hilfswerks (THW) bei einer Übung kenterte, müssten Experten hinzugezogen werden, sagte Dietmar Bloch von der Wasserschutzpolizei in Magdeburg am Montag.
Es gebe Hinweise darauf, dass das Boot mit den vier Insassen ins Schaukeln geriet und kenterte, sagte Bloch. Weiteres sei aber nicht bekannt. Sachverständige sollten ein Gutachten anfertigen. Fachleute sollten auch die Stabilität des Bootes untersuchen; es sei ein gebräuchlicher Bootstyp beim THW, sagte Bloch weiter.
Infolge des Unglücks am Samstag waren zwei Frauen im Alter von 23 und 24 Jahren im Krankenhaus gestorben. Rettungskräfte hatten sie aus dem sechs Grad kalten Elbewasser gezogen.
Zwei Männer, die mit ihnen im Boot bei der Übung unterwegs waren und aus dem Wasser gerettet wurden, seien bislang noch nicht umfangreich befragt worden, sagte der Sprecher weiter. Alle hätten seines Wissens nach Rettungswesten getragen. Die beiden Frauen gehörten den THW-Ortsverbänden Magdeburg und Rüsselsheim an.
THW-Präsident Albrecht Broemme sagte MDR Sachsen-Anhalt, das gekenterte Boot habe einen Tank mit Wasser geladen. „Das haben wir schon oft genug im Einsatz und bei Übungen praktiziert, das war also kein Experiment. Die Fahrt war offenbar umsichtig und vorsichtig und warum das letztlich passiert ist, ist auch für uns eine Frage mit drei Fragezeichen.“