Tönung, Strähnchen, Coloration - Graue Haare schrittweise kaschieren
Worms (dpa/tmn) - Graue Haare tauchen nach und nach auf - und nach und nach sollten sie kaschiert werden. Das bringt nicht nur den gewünschten Farbeffekt: Zusätzlich wird das Haar auch gepflegt.
„Wenn es den oder die Betroffene stört, könnte man langsam starten - und dann alsbald mit Strähnen beginnen bis zur Coloration“, erläutert Jens Dagné von der Friseurvereinigung Intercoiffure Deutschland. Zunächst reiche aber eine Tönung mit Farbstoffen namens Direktzieher. „Die ersten grauen Fädchen kann man wundervoll mit Direktzieher ohne Chemie leicht kaschieren.“ Die Farbe halte sich 10 bis 15 Haarwäschen.
Zuhause lasse sich die Farbe bei der Haarwäsche mit einem Conditioner, in dem auch solche direktziehende Farbpigmente enthalten sind, immer mal wieder auffrischen oder nacharbeiten. Das hat sogar Vorteile: Durch die ersten feinen grauen Haare und den Farbkick „entsteht eine belebende Nuance“, so Dagné.
Tauchen immer mehr graue Haare auf, rät Dagné zur Intensivtönung. „Hier wird mit einer extrem geringen Oxidationszugabe und durch Additive eine durchaus intensivere Tönung geschaffen, die einen Grauanteil von 15 bis 30 Prozent locker abdeckt“, beschreibt der Friseurmeister aus Worms die Wirkung des Produktes.
Eine Intensivtönung pflegt auch das Haar: „Der Glanz und die Haarglätte werden erreicht durch Glyzerin, das die Struktur stärkt und Feuchtigkeit bindet“, sagt Dagné. Kokosöl spende Feuchtigkeit und Geschmeidigkeit, Ammoniumverbindungen und Cocamidopropyl Betaine verstärkten den Glanz und erhöhten die Farbbrillanz.
Nimmt das Grau überhand im Haar, empfiehlt der Friseurmeister seinen Kunden, Strähnen im Naturton zu machen oder durch das Beimischen eines leichten Modetones die Haare einzufärben. „Das kaschiert auch super“, sagt Dagné. Nach und nach wird diese Farbe immer intensiver eingesetzt.
Allerdings sollte man mit grauer Haarpartie auf einiges verzichten: „Unter unseren Coloristen gilt: Je älter der Kunde, desto heller sollte der Farbton der Haare sein“, sagt Dagné. Gut sei Hellbraun oder gleich ein Blondton. Denn hellere Töne zeichnen die Haut weicher - was optisch Falten kaschiert. „Dunkle Farben lassen oftmals älter wirken, als man ist. Und eine Frau ist an ein stärkeres Make-up gebunden, um den Teint strahlen zu lassen.“
Der Friseurmeister hat auch noch einen weiteren Tipp: „Lassen Sie sich nicht zu einer Blondierung überreden, denn Blondieren funktioniert auf weißem beziehungsweise grauem Haar nicht.“