Tumulte bei Nutella-Rabattaktion in Frankreich: "Es war eine Orgie"
Straßburg. In französischen Supermärkten kam es am Donnerstag zu tumultartige Szenen, Gekreische und Gezanke. Der Grund: Eine 70-Prozent-Rabattaktion für den Schokoladenbrotaufstrich der Marke "Nutella".
Von Donnerstag bis Samstag bietet die Supermarktkette Intermarché das 950-Gramm-Glas für 1,41 Euro statt 4,50 Euro an. Schon zum Start der Aktion hatten sich vor Öffnung der Geschäfte riesige Schlangen gebildet, berichtet die französische Zeitung "Le Figaro".
Als sich dann die Pforten öffneten wurde gedrängelt und geschubst. Die Menschen reißen sich um das begehrte Glas. In einem Supermarkt in Forbach (10 Kilometer von Saarbrücken entfernt) war man kurz davor die Polizei zu holen, berichtet ein Angestellter der Zeitung und bringt das Ganze auf den Punkt: "Es war wie eine Orgie!"
In einem anderem Supermarkt in Revigny-sur-Ornain im Osten von Frankreich war der Bestand in kurzer Zeit leer gekauft. Dabei sollte die Aktion drei Tage lang in den Intermarché-Märkten von Frankreich laufen. Ein Tweet von der Userin Mira einen Tag vor Beginn der Aktion wurde 17.000 mal geteilt. Dort gibt sie die Information über die Rabattaktion weiter. Allerdings erhielt dieses Geschäft nur eine Lieferung von 240 Gläsern, später dann noch mal 30.
Die Schokoladencreme ist nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich beliebt. Warum es aber zu solchen tumultartigen Szenen kam, wird wohl ein Rätsel bleiben. Zwar ist die zuckereiche Weihnachtszeit ist noch gar nicht so lange her, aber eine massive Unterzuckerung wohl eher unwahrscheinlich.
Ein Twitter-User hat aber dann doch eine Antwort darauf, die nicht ganz so zuckersüß daherkommt. Dort schreibt Maitre Mo (frei übersetzt):
Niemand kämpfte um Nutella. Aber wir haben gekämpft, weil Luxus erschwinglich wurde. In der Tat, wir haben gekämpft, weil drei Euro viel Geld für viele Menschen ist. Das ist das Traurige daran.
dwi