Fotos Uli Hoeneß zu Haftstrafe verurteilt
Uli Hoeneß ist am Donnerstag vom Landgericht München zu einer Haftstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Die Anklage hatte fünf Jahre gefordert, seine Anwälte hatten auf eine Bewährungsstrafe gehofft.
Hoeneß hat bereits Revision gegen das Urteil eingelegt. Bis jetzt hat die Staatsanwaltschaft die unvollständige Selbstanzeige Hoeneß' nicht berücksichtigt.
Sichtlich mitgenommen verließ der Angeklagte nach der Urteilsverkündung das Landgericht München II.
Bayern Ministerpräsident Horst Seehofer wird am Donnerstag in Berlin am Rande der Ministerpräsidentenkonferenz zum Hoeneß-Urteil befragt.
Zu Beginn seines Steuer-Prozesses am Montag hat sich Uli Hoeneß geständig gezeigt. Vor dem Landgericht München gab er zu, noch viel mehr Steuern hinterzogen zu haben, als ihm in der Anklage zu Last gelegt wird.
In den Jahren 2003 bis 2009 habe er weitere 15 Millionen Euro am Fiskus vorbei geschleust, sagte sein Anwalt Hanns W. Feigen (l). Am Ende des Prozesses lag die Summe bei unfasslichen 27 Millionen Euro.
Hoeneß gebe die hohe Summe aus freien Stücken zu, betonte sein Anwalt (l).
„Ich habe Steuern hinterzogen“, sagte der Präsident des FC Bayern München. „Ich habe gehofft, mit einer Selbstanzeige einer strafrechtlichen Verfolgung zu entgehen.“
Hoeneß: „Ich bin froh, dass jetzt alles transparent auf dem Tisch liegt. Mein Fehlverhalten bedauere ich zutiefst. Ich werde alles dafür tun, dass dieses für mich bedrückende Kapitel abgeschlossen wird.“
Hoeneß betonte, alle Schulden nachzahlen zu wollen.
Und er erinnerte daran, dass er insgesamt auch fünf Millionen Euro für soziale Zwecke gespendet hatte. . .
. . . „Ich bin kein Sozialschmarotzer“, sagte Hoeneß.
Er habe mit immensen Summen regelrecht „gezockt“ und keinen rechten Überblick mehr über Gewinne und Verluste gehabt, sagte Hoeneß - hier im Gespräch mit seinem Anwalt Markus Gotzens (r) - weiter.
Staatsanwalt Achim von Engel sagte zum Prozessauftakt, Hoeneß habe Einkünfte in Höhe von mehr als 33 Millionen Euro beim Finanzamt verschwiegen. Die Anklage lautet auf Steuerhinterziehung in sieben selbstständigen Fällen.
Ehefrau Susanne Hoeneß begleitete ihren Mann am ersten Verhandlungstag.
Der Vorsitzende Richter Heindl.
Gerichtssprecherin Andrea Titz
Der Auftakt des Steuerprozesses wurde von einem großen Medienaufgebot begleitet.
Rund 15 Übertragungswagen von Fernsehsendern hatten sich bereits in den frühen Morgenstunden um das Gerichtsgebäude in der Münchner Innenstadt positioniert.
Kundgebungen und Schaulustige gab es während des ersten Prozesstages nur wenige. Zwei Männer hielten vor Verhandlungsbeginn vor dem Gebäude Plakate mit der Aufschrift „sULIdarität - Gute Freunde kann niemand trennen“ hoch.
Ein weiterer Demonstrant warb um Milde für Hoeneß.
Das Haus von Uli Hoeneß in Bad Wiessee am Montagmorgen.