Urteil im Prozess gegen Chef-Drogenfahnder erwartet
Kempten (dpa) - Im Prozess gegen den ehemaligen Leiter der Drogenfahndung in Kempten im Allgäu werden heute die Plädoyers und das Urteil erwartet. Da dem Angeklagten auch ein Sexualdelikt vorgeworfen wird, hat die Kammer in Aussicht gestellt, für die Plädoyers die Öffentlichkeit auszuschließen.
1,8 Kilo Kokain waren vor einem Jahr im Dienstschrank des hochrangigen Kriminalbeamten gefunden worden. Er muss sich vor dem Landgericht Kempten wegen Drogenbesitzes, aber auch wegen gefährlicher Körperverletzung und Vergewaltigung seiner Ehefrau verantworten. Zum Prozessauftakt hatte der 53-Jährige ein Geständnis abgelegt.
Er habe das Kokain, das ihm zu dienstlichen Zwecken überlassen worden sei, für sich verwenden wollen, gab er zu Protokoll. Die Herkunft der Drogen ist weiter ungeklärt. Die Verfahrensbeteiligten hatten sich für den Fall eines Geständnisses auf einen Strafkorridor von sechseinhalb bis sieben Jahren verständigt.