USA: Millionen sind ohne Strom

Plötzlicher Schneefall hat mehrere Staaten im Osten der USA ins Chaos gestürzt.

Washington. Kerzen hatten viele Amerikaner schon gekauft — aber für Halloween, nicht für Winterwetter. Genau das ist aber plötzlich über die US-Ostküste hereingebrochen und hat mehrere Bundesstaaten ins Chaos gestürzt. Flughäfen mussten schließen, Autobahnen wurden zu Parkplätzen und Millionen Bürger waren ohne Strom.

Obwohl die Region raue Winter gewöhnt ist, ist Schnee im Oktober ungewöhnlich. Jetzt fiel in einigen Gebieten in ein paar Stunden mehr als ein halber Meter. Am Flughafen John F. Kennedy mussten die Reisenden Verspätungen in Kauf nehmen. Andere Airports schlossen ganz — darunter der internationale in Newark. In Massachusetts, Connecticut, New Jersey und Teilen New Yorks riefen die Gouverneure den Notstand aus.

Die Meteorologen hatten zwar den ersten Schnee für Sonntag vorausgesagt, aber die Heftigkeit des Schneesturms überraschte selbst die Experten. Zudem sind die Menschen in Washington, Philadelphia, New York oder Boston anderes in dieser Jahreszeit gewohnt: Normalerweise laden warme Tage zum Herbsturlaub ein — nicht zum Schneeschippen.

Die Lage ist in einigen Gebieten dramatisch, mindestens drei Menschen kamen ums Leben. In Temple in Pennsylvania wurde laut CNN ein 84-Jähriger von einem Baum erschlagen, der die Schneelast nicht mehr tragen konnte. In Connecticut verunglückte ein Mann mit seinem Auto. Und in Springfield, Massachusetts, starb ein 20-Jähriger an einem Stromschlag, als er an heruntergerissene Starkstromkabel geriet.

Gut 1,8 Millionen Kunden sollen ohne Elektrizität sein — wobei „ein Kunde“ zuweilen ein Haus mit Dutzenden Haushalten ist. Und zur Dunkelheit kommt noch Kälte. Denn viele Häuser heizen elektrisch oder brauchen zumindest Strom zum Betrieb der Öfen. Beim Stromversorger läuft nur ein Band, das sagt, dass der Strom am Mittwoch um 11.59 Uhr wieder da sei.