„Vater des Döners“ Kadir Nurman stirbt mit 80
Berlin (dpa) - Der Döner Kebab gehört zur deutschen Fastfood-Landschaft wie Pommes, Currywurst und Hamburger. Jetzt ist der angebliche Erfinder des rotierenden Fleischspießes gestorben: Kadir Nurman wurde 80 Jahre alt.
Wie ein Sprecher der Türkisch-Deutschen Unternehmervereinigung (TDU) Berlin-Brandenburg am Samstag der Nachrichtenagentur dpa sagte, starb der „Vater des Döners“ sei bereits am Donnerstag in Berlin.
Kadir Nurman kam als Gastarbeiter nach Deutschland. 1972 begann er am Bahnhof Zoo in Berlin, Fleisch im Fladenbrot zu verkaufen, wie er selbst zu Lebzeiten berichtete. Der Döner Kebab war geboren, jedenfalls auf deutschem Boden. In der Türkei liegt das Grillfleisch vom Spieß auf dem Teller, in Deutschland geht er traditionell im Fladenbrot über die Theke.
Den Anspruch, den deutschen Döner erfunden zu haben, erheben allerdings auch andere Gastronomen. Der Schwabe Nevzat Salim will bereits 1969 in Reutlingen den ersten Döner verkauft haben. Auch der Berliner Gastronom Mehmet Aygün beansprucht die Urheberschaft für sich. Er habe schon 1971 Döner unter das Volk gebracht.
„Das behaupten sehr viele“, sagte Ahmet Dede, der Ehemann einer Nichte von Kadir Nurman, am Samstag. Der wahre Erfinder des Döner Kebab in Deutschland sei aber zweifellos Kadir Nurman. Die TDU hob die Bedeutung des Anatoliers für die deutsche Wirtschaft hervor: Mit seiner Erfindung des Döners habe Nurman unzählige Arbeitsplätze in der Gastronomie geschaffen, sagte ein Sprecher. „Er genießt deshalb großes Ansehen in der türkischen Community.“