Verletzte nach schweren Unwettern im Süden Portugals
Lissabon (dpa) - Schwere Unwetter haben in der Urlauber-Region Algarve im Süden Portugals Panik verursacht, mindestens 13 Verletzte und eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Drei der Verletzten befänden sich noch in ernstem Zustand, berichteten Medien unter Berufung auf Krankenhaussprecher.
Am schwersten betroffen wurden laut Zivilschutz die Städte Lagoa und Silves. Dort wurden am Freitag Dutzende von Häusern und Fahrzeugen sowie ein Campingplatz schwer beschädigt. Strommasten knickten einfach um, viele Bäume wurden entwurzelt. Auch Überschwemmungen machten Straßen unbefahrbar.
Wie die Zeitung „Público“ berichtete, wirbelten die starken Winde auch einen Wohnwagen mit einem Pärchen im Innern durch die Luft. Das Fahrzeug sei erst auf zwei parkenden Autos zum Stehen gekommen. Silves-Bürgermeister Rogerio Pinto klagte, das Dach seines Rathauses sei vom Sturm abgerissen worden. Auch die Kirche und das Fußballstadion seien schwer beschädigt worden. Die Schaden gehe in die Millionen. „Das war ein Horror, alles hat gezittert“, erzählte Rentnerin Isabel Condeça der Nachrichtenagentur Lusa. Der Pfosten eines Fußballtores habe ihr Wohnzimmerfenster zerbrochen.
Dank der auf Hochtouren laufenden Aufräumarbeiten normalisiere sich die Lage inzwischen aber wieder, das Wetter sei am Samstag auch freundlicher, teilte der Zivilschutz mit. Ein Stromausfall, der in der Nacht Tausende im Dunkeln hatte tappen lassen, werde bis Samstagabend völlig behoben sein, versicherte der Stromversorger EDP. Die Zentralregierung in Lissabon versprach rasche Hilfe.
Medienberichte, wonach ein ungewöhnlicher Tornado durch die auch von Deutschen gern besuchte Algarve gezogen sei, konnte das Meteorologische Institut Portugals vorerst nicht bestätigen. Es gebe noch nicht genug Informationen, so Instituts-Sprecherin Margarida Gonçalves. Vieles deute zwar auf einen Tornado hin, aber „erst in einigen Tagen werden wir Genaueres wissen“, fügte sie an.