Verzweifelte Suche nach Alessia und Livia
Nach Suizid des Vaters fehlt von Zwillingen jede Spur.
Rom/Genf. Die Polizei in Italien und der Schweiz hat am Montag die Suche nach den vor einer Woche von ihrem Vater entführten und seitdem vermissten Schweizer Zwillingsmädchen ausgedehnt. Rund um die süditalienische Stadt Cerignola, wo der Vater sich am vorigen Donnerstagabend vor einen Zug geworfen hatte, durchkämmten Polizisten, Feuerwehrleute und Mitarbeiter des Zivilschutzes die Umgebung.
Andere Suchtrupps waren nahe Salerno in der Region von Neapel im Einsatz. Dort hatte der 43-jährige Schweizer wenige Stunden vor seinem Suizid in einer Pizzeria gegessen. Die sechsjährigen Zwillinge waren allerdings nicht dabei. Der Vater hatte die Zwillinge am 30. Januar im Schweizer Kanton Waadt entführt. Er benutzte dazu das Auto seiner italienischen Frau, die sich kürzlich von ihm getrennt hatte.
Einen Tag später schrieb er aus der südfranzösischen Stadt Marseille in einer Karte an seine Frau, er sei verzweifelt und wolle ohne sie nicht leben. Am gleichen Tag kaufte er für sich und die beiden Töchter Fahrkarten für die Fähre nach Korsika.
Nach Angaben der Fährengesellschaft wurden sie an Bord gescannt. Dies sei aber kein Beweis dafür, dass der Vater und die Kinder tatsächlich an Bord gegangen seien, sagte ein Justizsprecher . Auf Korsika gibt es demnach keine Spur von ihnen.