Videos von Turner-Preisträgerin Price in Düsseldorf
Düsseldorf (dpa) - Die erste Einzelschau der Videokünstlerin und Turner-Preisträgerin Elizabeth Price in Deutschland ist in Düsseldorf zu sehen.
Vier zu einem einstündigen Rundgang installierte Videos, darunter das mit dem renommierten britischen Turner-Preis 2012 prämierte Werk, führen die Besucher in die faszinierenden Bilderwelt der 1966 geborenen Künstlerin. Die Schau in der Julia Stoschek Collection in läuft bis zum 1. Februar 2015.
Aus einer Kombination von Bild, Sound und Bewegtbild schaffe Price eine „einzigartige Bildästhetik“, sagte Stoschek. Die Sammlerin hat sich mit ihrer Video-Kollektion international einen Namen gemacht und präsentiert in einem ehemaligen Fabrikgebäude in Düsseldorf regelmäßig die wichtigsten Vertreter der noch relativ jungen Medienkunst.
Die Londonerin Price kombiniert für ihre Installationen historisches Archivmaterial, Musikvideos, Musik und Sprache. Drastisch sind die Bilder, die Price für ihr prämiertes Video von einem Feuer in einem Kaufhaus in Manchester 1979 verwendete, bei dem zehn Menschen verbrannten. Price bearbeitete dafür nachgestellte Polizeiaufnahmen der Brandherde. Die Bilder des Feuers und der Zeugenaussagen sind eine von insgesamt drei filmischen Episoden, die sich mit der Bedeutung des Begriffs „Chor“ befassen.
Menschen treten in den Videoarbeiten von Price nicht auf. Allenfalls Hände sind zu sehen wie etwa in dem Film „Sunlight“, der auf Glasplattenaufnahmen der Sonne basiert, die über 50 Jahre bis Mitte des 20. Jahrhunderts im täglichen Rhythmus entstanden. Price erfasste die Aufnahmen digital und ordnete sie zu einer Animation an, die von gelben und blauen Farbblitzen durchzogen ist und Elemente einer Strumpfwerbung enthält.
Ihre künstlerischen Anfänge machte Price mit Skulptur und Malerei, ehe sie ab 2006 verstärkt mit Videos arbeitete. Das Besondere an ihrer Schau in Düsseldorf ist, dass der Besucher durch einen Parcours geführt wird. Sogar die hölzernen Sitzbänke hat Price für die Schau selber gestaltet.