Vier Tote und 24 Vermisste nach Dammbruch in Brasilien

Belo Horizonte (dpa) - Vier Tage nach einem Unglück in einem Eisenerz-Bergwerk im Süden Brasiliens ist die Anzahl der geborgenen Todesopfer auf vier Menschen angestiegen. Weitere 24 Menschen wurden am Montag jedoch noch vermisst, wie die Feuerwehr des Bundesstaats Minas Gerais mitteilte.

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Die Deiche von zwei Klärbecken eines Eisenerz-Bergwerkes des Unternehmens Samarco waren am Donnerstag aus noch ungeklärter Ursache gebrochen. Die Ortschaft Bento Rodrigues, 250 Kilometer nördlich von Rio de Janeiro, wurde von der Schlammlawine überrollt.

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Um die 62 Millionen Kubikmeter Schlamm aus den Klärbecken bildeten eine 15 Meter hohe Lawine, die 158 der 180 Häuser der Ortschaft zerstörte, wie das Nachrichtenportal G1 berichtete. Die Überlebenden der rund 600 Einwohner wurden in Notunterkünfte untergebracht.

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Die Schlammwelle hat den großen Doce-Fluss erreicht und rückt zur Atlantikmündung vor. Über 500 Kilometer flussabwärts wird in der 110 000 Einwohner zählenden Stadt Colatina erwartet, dass der Wasserspiegel mit der Flut am Dienstag um knapp zwei Meter ansteigt.

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Eine Überschwemmungsgefahr bestehe dabei nicht, erklärte der Bürgermeister Leonardo Deptulski, wie das Nachrichtenportal Estadão berichtete. Die Uferbewohner wurden jedoch vorbeugend in Sicherheit gebracht. Die Trinkwasserzufuhr der Stadt soll angesichts der Schlammverschmutzung vorläufig unterbrochen werden.

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Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung über die Ursachen des Unglücks ein. Das Bergbau-Unternehmen Samarco erklärte, der Schlamm enthalte keinerlei giftige Chemikalien. Samarco, nach eigenen Angaben die zehntgrößte Exportfirma Brasiliens, gehört zu gleichen Teilen dem brasilianischen Konzern Vale und dem australischen Unternehmen BHP Billiton. Die Erzgewinnung in dem Bergwerk wurde von den Behörden bis zur Klärung der Unglücksursache ausgesetzt.