Von Anhalt wird Vormund von Ehefrau Zsa Zsa Gabor
Los Angeles (dpa) - Der achte Ehemann und die einzige Tochter von Hollywood-Diva Zsa Zsa Gabor (95) haben sich geeinigt: Eine Richterin in Los Angeles ernannte den gebürtigen Deutschen Frederic Prinz von Anhalt (69) am Mittwoch zum vorläufigen Vormund der betagten Schauspielerin.
Gabors einziges Kind, Francesca Hilton (64), darf ihre Mutter regelmäßig besuchen. Die nächste Anhörung setzte das Gericht für Januar 2013 an.
„Ich habe gewonnen“, sagte von Anhalt nach dem Gerichtstermin der Nachrichtenagentur dpa. „Nach 26 Jahren Ehe war das die einzig richtige Entscheidung“, kommentierte er das Urteil. Auch Hiltons Anwalt Kenneth Kossoff wertete die neue Regelung als Sieg. Von Anhalt müsse nun monatlich Rechenschaft über die Finanzen und die medizinische Versorgung Gabors ablegen, sagte er der dpa. „Francesca darf ihre Mutter jetzt einmal pro Woche sehen. Das ist ihr enorm wichtig“, sagte Kossoff. Von Anhalt dürfe bei den Besuchen nicht dabei sein. Allerdings muss Hilton in Begleitung von Pflegepersonal und einer Aufsicht in der Villa der Schauspielerin erscheinen.
Hilton war im März vor das Familiengericht gezogen. Mit ihrem Antrag wollte die Tochter erwirken, dass sie selbst oder eine dritte Person als Vormund für Gabor eingesetzt wird. Sie machte unter anderem geltend, dass die bettlägerige Schauspielerin nicht gut genug betreut werde und dass von Anhalt ihr einen häufigeren Zugang zu ihrer Mutter verwehre.
Von Anhalt zufolge hatten Gutachter, darunter eine Ärztin, nach Besuchen an Gabors Krankenbett bescheinigt, dass die Patientin unter seiner Obhut gut versorgt werde.
Hilton ist Gabors einzige Tochter. Sie stammt aus der zweiten Ehe der Ungarin mit dem Hotel-Magnaten Conrad Hilton. Die 1942 geschlossene Ehe wurde nach fünf Jahren geschieden. Gabor ist seit 1986 mit von Anhalt verheiratet. Er ist ihr achter Ehemann. Nach vielen gesundheitlichen Rückschlägen - darunter ein Schlaganfall, eine Hüftoperation und eine Beinamputation - ist die frühere Miss Ungarn bettlägerig und muss künstlich ernährt werden.
Mit ihren Affären, ihrem extravaganten Lebensstil und der langen Liste von Ehemännern hatte Gabor einst in Hollywoods Klatschspalten einen festen Platz. In „Moulin Rouge“ (1952) durfte sie unter der Regie von John Huston ihren Co-Star José Ferrer verführen. Zuletzt trat sie 1996 in „Die Brady Family“ vor die Fernsehkamera.