Vorsicht Aprilscherz! Vatikan kündigt Euro, Sarkozy wandert aus

Berlin (dpa) - Der Vatikan verlässt die Eurozone, der französische Expräsident Nicolas Sarkozy wandert mit Gattin Carla Bruni aus Steuergründen nach Belgien aus, Berlin bewirbt sich um die Olympischen Winterspiele 2022.

Zum 1. April ist nicht jede Geschichte wahr, die kursiert - Vorsicht Aprilscherz! Aber auch nicht alles, was bizarr klingt, ist frei erfunden.

Der Vatikan wolle den Euro kündigen, schrieb ein Scherzbold unter Berufung auf Radio Vatikan in einer Email. Stattdessen strebe der Kirchenstaat eine Währungsunion mit der Schweiz an, vermuteten Experten dieser Meldung zufolge. Das Gerücht zum Umzug der Eheleute Sarkozy stammte vom belgischen Rundfunk. Der Expräsident habe bereits ein Luxusappartement in Brüssel gekauft und plane bereits den Umzug, meldete ein Radiosender unter Berufung auf anonyme Quellen.

Für Dänemark meldete angeblich die dänische Tourismuszentrale VisitDenmark Pläne, Ferienhäuser auf der Insel Fanø per Bierpipeline direkt an eine dänische Brauerei anzuschließen. Das Pilotprojekt solle ab 2014 dafür sorgen, dass deutsche Touristen nicht mehr ihr eigenes Bier mitbringen, sondern einheimische Produkte schätzen lernten.

Passend zum schneereichen Wetter schrieb die IHK Berlin in einer Meldung, Berlin bewerbe sich um die Austragung der Olympischen Winterspiele 2022. Wegen Schneesicherheit bis in den April hinein sei die Hauptstadtregion flexibel bei der Terminfestlegung. Ähnlich wie die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar wäre damit Abwechslung garantiert und den Klimazonen ein Schnippchen geschlagen.

Aus Thüringen schrieb die FDP-Pressestelle, die EU wolle dort alle Umweltzonen für Pkws aufheben - wegen der hohen Grillaktivitäten in dem Freistaat. Demnach zeigen Messdaten, dass die Feinstaubzonen in Thüringen während der Grillsaison von Frühjahr bis Spätherbst nutzlos seien. Um das Problem in den Griff zu kriegen, erwäge die EU in Thüringen spezielle Grillumweltzonen einzurichten.

Gegen den Fleischkonsum der Bundesbürger wolle PETA Deutschland eine bestimmte Zeckenart flächendeckend einzuführen, berichtete die Tierrechtsorganisation in einem anderen Scherz. Der Biss der Amerikanischen Zecke löse eine lebenslange Allergie gegen Fleisch aus, etwa in Form von Hautausschlag. So wolle PETA Menschen aktiv helfen, sich für die gesunde vegane Lebensweise zu entscheiden, wurde ein Vertreter der Organisation zitiert.

Der Konzern Google kündigte das Ende von YouTube an, weil der Dienst seine Aufgabe erfüllt habe - es sei nur ein mehrjähriger Video-Wettbewerb gewesen. Jetzt habe man genug Material, um am 1. April endlich den Sieger zu küren und die Website dichtzumachen, hieß es in einem Blogeintrag.

Demnach sollte die Familie der Google-Angebote am 1. April auch einen Zuwachs erhalten - „Google Nose“, einen Dienst, der Gerüche erkennen kann. Die Kamerawagen, die Aufnahmen für den Straßenatlas Google Street View machten, hätten dabei auch Gerüche eingefangen und das Unternehmen habe nun eine Aromen-Datenbank mit mehr als 15 Millionen Gerüchen. Für Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android gebe es jetzt einen Geruchsdetektor. Beispiel für einen bekannten Geruch: unter anderem „nasser Hund“. Milliardär Richard Branson kündigte an, seine Airline Virgin werde bald ein Flugzeug mit Glas-Fußboden in Dienst nehmen.

Aber nicht alles, was nach Aprilscherz klingt, ist erfunden: Die Meldung über 300 in der eisigen Eifel erfrorenen Flöhe, die in einem Flohzirkus auftreten sollten, erwies sich als echt, wie nicht zuletzt mit Hilfe eines Parasitologen geklärt wurde: Der Düsseldorfer Experte Prof. Heinz Mehlhorn bestätigte nicht nur, dass Flöhe tatsächlich empfindlich auf einen Temperatursturz reagieren. Er brachte dem Zirkusdirektor als Ersatz etwa 50 Tierchen und rettete so die geplante Vorstellung.