Vulkanausbruch in Chile: Weitere Evakuierungen
Santiago de Chile (dpa). Der Vulkan Puyehue in den chilenischen Anden könnte nach Einschätzung von Experten noch mehrere Monate lang riesige Aschemengen ausstoßen. Der Vulkan-Komplex Puyehue-Cordón Caulle im Süden des Landes, zu dem der Puyehue gehört, war vergangenen Samstag nach einer längeren Ruhephase wieder aktiv geworden.
In Chile gibt es etwa 2000 Vulkane, mehrere sind aktiv.
Über dem Puyehue stand eine bis zu zehn Meter hohe, riesige Aschewolke, die vom Wind Richtung Südosten nach Argentinien und dann hinaus auf den Südatlantik getrieben wird. Wann sich der 2236 Meter hohe Vulkan wieder beruhigen würde, sei schwer zu sagen, betonte der Vulkanexperte von der Universidad de Chile, Alfredo Lahsen, am Montag. Es könne aber Monate dauern.
Der Vulkan spuckte auch glühende Lava sowie fußballgroße Gesteinsbrocken aus, die kilometerweit bis über die Grenze nach Argentinien flogen. Der chilenische Vize-Innenminister Rodrigo Ubilla schloss deshalb eine baldige Rückkehr von etwa 3500 in Sicherheit gebrachten Bewohnern aus dem Umfeld des Vulkans aus. „Wir werden nicht erlauben, dass sie zurückkehren“, sagte er.
Ganz im Gegenteil müssten sogar noch mehr Menschen in Sicherheit gebracht werden. „Es besteht die Gefahr, dass die Bewohner von den großen Mengen an Gas, die aus dem Vulkan ausströmen, in Mitleidenschaft gezogen werden“, warnte Ubilla.
Im benachbarten Argentinien waren vor allem die Städte Bariloche und Villa la Angostura betroffen. Schon nach kurzer Zeit bedeckte eine mehrere Zentimeter dicke Ascheschicht Häuser, Straßen, Bäume und Autos. Die Bewohner wurden aufgefordert, möglichst zu Hause zu bleiben. Der Flugplatz des beliebten Touristenziels Bariloche wurde geschlossen.