Weniger Drogentote in NRW
Düsseldorf (dpa). Die Zahl der Drogentoten in Nordrhein-Westfalen ist erneut gesunken. 2013 seien 198 Menschen an Rauschgift gestorben, sechs weniger als im Vorjahr, teilten die Ministerien für Gesundheit und Inneres am Donnerstag in Düsseldorf mit.
Bundesweit dagegen verzeichneten die Behörden mehr Tote durch Drogenkonsum.
In NRW ging die Zahl zum fünften Mal in Folge zurück. 2008 habe es landesweit 380 Drogentote gegeben, seitdem seien es stetig weniger geworden, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Einen wesentlichen Grund für den Rückgang sieht Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) in der erfolgreichen Arbeit der Drogenhilfe-Einrichtungen. So gebe es in zehn Städten spezielle Drogenkonsumräume.
Unter den Toten des vergangenen Jahres waren 165 Männer und 33 Frauen. Die Mehrheit von ihnen war zwischen 30 und 50 Jahren alt. Die meisten Süchtigen starben an Heroin oder einem Gemisch aus Heroin und anderen Stoffen.
Trotz des Rückgangs gebe es noch keinen Grund zur Entwarnung, betonte Innenminister Ralf Jäger (SPD). „Jeder Drogentote ist einer zu viel. Die Polizei geht deshalb weiter entschlossen gegen Drogendealer vor.“
Die Mode-Droge Crystal Meth spielt nach Angaben des Ministeriumssprechers in NRW bislang noch keine große Rolle. „Aber wir behalten die Entwicklung natürlich im Auge.“ In einigen anderen Bundesländern ist die gefährliche synthetische Droge, die schnell abhängig macht, deutlich auf dem Vormarsch. Insgesamt seien in Deutschland im vergangenen Jahr 77 Kilogramm Crystal Meth sichergestellt worden, so viel wie nie zuvor, berichteten das Bundeskriminalamt und die Bundesdrogenbeauftragte am Donnerstag in Berlin.