Werkschau zum 100. Geburtstag von K.O. Götz

Berlin (dpa) - Explodierende Formen und Farben - die abstrakten Werke von K.O. Götz sind voller Kraft und Leidenschaft. Zu seinem 100. Geburtstag ehrt die Berliner Neue Nationalgalerie den Künstler mit einer großen Werkschau.

Mehr als 70, meist großformatige Arbeiten des gebürtigen Aacheners sind unter dem Titel „K.O. Götz“ vom 13. Dezember bis 2. März 2014 zu sehen.

Die Schau umfasst Werke aus allen Schaffensphasen des seit acht Jahrzehnten kreativen Götz, der zu den Hauptvertretern des deutschen Informel gehört. Zur Eröffnung der Schau werde Karl Otto Götz selbst nicht anreisen, so die Ausstellungsmacher. Der Künstler, der auch im hohen Alter noch arbeitet, freue sich aber sehr über die Retrospektive. Götz feiert am 22. Februar 2014 seinen 100. Geburtstag. Er lebt heute im Westerwald.

Die gegenstandslose Kunst von Götz strahlt mit ihrer expressiven Farbigkeit aus verschiedenen Blau-Tönen, Gelb, Rot, Orange und immer auch Schwarz eine ungeheuere Energie aus. Viele Gemälde haben nur das Entstehungsdatum als Titel, andere heißen „Orchideenbild“ (1953), „Aggression“ (1963), „Dantons Tod“ (1960) und „Hommage à Melville“ (1960).

Auch Skizzen und Vorstudien auf Papier aus den Jahren 1962 bis 1986 sind ausgestellt, ebenso Götz' an „Pixel“-Werke erinnernde Arbeiten wie „Statistisch-metrische Modulation“, 1961 mit Filzstift auf Leinwand entstanden.

Götz schuf viele seiner dynamischen Werke mit dem Rakel, einem Schieber aus Gummi oder Stahl. Diese Vorgehensweise entdeckte Götz durch Zufall, als er beim Anrühren von Kleisterfarbe für seinen kleinen Sohn auf die Idee kam, seine Farben auf feuchtem Kleistergrund aufzutragen und dann in einer wirbelnden Bewegung mit dem Rakel wegzuschleudern. Mit einem Pinsel bearbeitete Götz die so entstandenen Strukturen dann weiter.