Wie bringt man junge Leute zum Spenden?
Das Durchschnittsalter der Geldgeber liegt bei über 60 Jahren. Doch wie lässt sich der dringend benötigte Nachwuchs animieren?
Am Montag stellte der Deutsche Spendenrat seine vorläufigen Trends und Prognosen für das Spendenjahr 2014 vor. Im vergangenen Jahr spendeten die Deutschen rund 4,7 Milliarden Euro. Eines ist für die Experten klar: „Der Trend, sich von Freunden über soziale Netzwerke zu einer Spende anstoßen zu lassen, wird sich vermutlich fortsetzen“, sagt die Geschäftsführerin des Spendenrats, Daniela Felser.
Eine Hoffnung für Spendenorganisationen, die dringend ein jüngeres Publikum mobilisieren wollen. Denn überwiegend ist es die Generation 60plus, die höhere Geldbeträge spendet.
Doch was animiert junge Menschen zum Spenden? Bei der Hochwasserkatastrophe 2013 in Deutschland haben die Medien nicht nur Not und Elend gezeigt, sondern über die Hilfsaktionen berichtet. „Viele scheinen sich dadurch motiviert gefühlt zu haben“, und manche seien sogar „selbst losgefahren, um zu helfen“, sagt Felser.
Statt Geld gaben sie Zeit. Die Freude am Helfen zu zeigen, aktiviere viel mehr — wie bei der Ice Bucket Challenge. Vor allem seien junge Spender sensibler, sie recherchierten online und hinterfragten, meint Felser. Sie spendeten stärker über Online-Spendentools oder mit dem Handy. Im Durchschnitt mache der Anteil dieses Wegs am Spendenaufkommen allerdings nicht mehr als zehn Prozent aus.
Den größten Anteil an Spenden bringe immer noch der klassische Werbebrief, der per Post kommt. Laut Spendenrat lag der Anteil schon mal bei einem Drittel der Spendeneinnahmen, heute ist es nur noch gut ein Fünftel.