Wieder Vorwürfe von Opfern des Germanwings-Absturzes
Am 24. März 2015 starben insgesamt 150 Menschen, als eine Germanwings-Maschine in den französischen Alpen zerschellte. Kurz vor dem dritten Jahrestag der Katastrophe erheben Angehörige erneut schwere Vorwürfe gegen die Lufthansa.
Düsseldorf. Knapp drei Jahre nach dem Absturz einer Germanwings-Maschine in den Alpen mit insgesamt 150 Todesopfern haben Angehörige erneut schwere Vorwürfe gegen die Germanwings-Mutter Lufthansa erhoben. In einem an Lufthansa-Chef Carsten Spohr persönlich gerichteten Brief werfen sie dem Konzern eine „Strategie des Mürbemachens und der Drohungen“ vor und beklagen aus ihrer Sicht zu geringe Entschädigungen. Über den Brief hatten „stern.de“ und das Online-Portal der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) berichtet.
Ein Lufthansa-Sprecher bestätigte den Eingang des Briefs, wollte sich darüber hinaus aber nicht zu den Vorwürfen äußern. Die Lufthansa sei im Dialog mit den Hinterbliebenen, sagte er. Der Absturz der Germanwings-Maschine jährt sich am 24. März 2015 zum dritten Mal.
Der Umgang mit den Hinterbliebenen des Absturzes sei „Erpressung“, heißt es in dem Schreiben. So müssten sie etwa für eine weitere Kostenübernahme von psychotherapeutischen Behandlungen eine Erklärung unterzeichnen, auf Prozesse und weitere Ansprüche gegen die Lufthansa zu verzichten. Außerdem sei Entschädigungen von pauschal 25 000 Euro pro Opfer und jeweils 10 000 Euro für nahe Angehörige wegen der erlittenen Schmerzen nicht ausreichend. Laut Lufthansa ist wesentlich mehr gezahlt worden. „Pro Opfer beliefen sich die Zahlungen auch in Deutschland in den meisten Fällen auf über 100 000 Euro“, sagte der Sprecher. dpa