Wintereinbruch: 20 Kilometer Stau im Sauerland

Er kam später als 2010, aber er kam: Der Winter hat am Freitag in NRW mit Schnee und Eis für zahlreiche Unfälle gesorgt. Lange Staus bildeten sich vor allem im Sieger- und Sauerland. Für Samstagmorgen warnen die Meteorologen erneut.

Bochum/Olpe/Aachen (dpa). Der Winter hat am Freitagmorgen in Nordrhein-Westfalen seine Muskeln spielen lassen und damit viele Autofahrer überrascht: Bei Neuschnee und glatten Straßen gab es im Sauer- und Siegerland Staus von bis zu 20 Kilometer Länge. Im Laufe des Vormittags sorgten Räumfahrzeuge aber wieder für freie Fahrt, und der Neuschnee ging in Regen über.

Im Sauer- und Siegerland waren im Freitags-Berufsverkehr vor allem auf Höhenstrecken Lastwagen mit Sommerreifen liegengeblieben. Im Märkischen Kreis ereigneten sich 14 Unfälle, zwei Autofahrer erlitten leichte Verletzungen. Auch auf einigen Autobahnen ging zeitweilig nichts mehr: Die A 4 wurde zwischen Olpe und Kreuztal-Krombach zeitweise wegen Glätte gesperrt, auf der Sauerlandlinie A 45 ereigneten sich bis zum Vormittag ein Dutzend kleinerer Unfälle. Zwei Menschen erlitten leichte Verletzungen.

Weil Lastwagen wegen Schnee und Eis quer standen, gab es immer wieder Staus und Stillstand. „Zum Teil waren die Staus länger als 20 Kilometer“, sagte ein Sprecher der Autobahnpolizei. Am Mittag hob der Deutsche Wetterdienst eine Warnung vor starken Schneefällen im Regierungsbezirk Arnsberg auf.

Das Orkantief „Joachim“, das vor allem in Süddeutschland wütete, verschonte Nordrhein-Westfalen weitgehend: „Vereinzelte Sturmböen um die 80 Stundenkilometer, aber nichts, was wir noch nicht hatten“, sagte Lars Dahlstrom von Meteomedia. Die Wintersportler freuen sich. In den Hochlagen des Sauerlandes wuchs die Schneedecke auf bis zu 25 Zentimeter. Am Wochenende sollen wieder die Skilifte laufen.

Für Freitagabend und die Nacht zum Samstag rechnen die Meteorologen Lars Dahlstrom vom Wetterdienst Meteomedia und Bodo Friedrich vom Wetterportal eifelwetter.de aber mit erneuter Abkühlung auf Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und neuen Schneefällen - auf dem Kahlen Asten und in der Hocheifel von bis zu 20 Zentimetern. „Der Winterdienst muss sich auf winterlichen Verkehr einstellen“, sagte Friedrich.