Vermisste Fünfjährige bei Magdeburg „Wir geben nicht auf“ - Polizei sucht verschwundene Inga

Mit Lautsprechern und Suchscheinwerfern, mit Waldpatrouillen und Fährtenhunden: Hunderte Helfer suchen in Sachsen-Anhalt die vermisste fünfjährige Inga. Wo ist das kleine Mädchen?

Einsatzkräfte der Feuerwehr suchen in einem Waldgebiet bei Wilhelmshof, einem Ortsteil von Stendal, nach der vermissten Inga.

Foto: Lukas Schulze

Stendal (dpa). Alle suchen nach Inga: Hunderte Polizisten, Feuerwehrleute und Helfer von Deutschem Roten Kreuz und Technischem Hilfswerk haben nach dem vermissten fünf Jahre alten Mädchen gesucht. Die Einsatzkräfte durchkämmten am Montag und Dienstag mit Fährtenhunden große Waldgebiete von Wilhelmshof, einem kleinen Ortsteil von Stendal in Sachsen-Anhalt. Dort war das Kind am Samstagabend spurlos verschwunden.

„Im Radius von fünf Kilometern haben wir inzwischen jeden Ast umgedreht“, sagte Polizeisprecher Marc Becher in Magdeburg. Bisher vergeblich. „Aber wir geben nicht auf.“ Was dem Mädchen passiert sein könnte? Dazu haben die Ermittler noch keinen konkreten Anhaltspunkt. „Wir haben noch keine Tendenzen, unsere Suchmaßnahmen laufen in alle Richtungen“, sagte eine Polizeisprecherin.

Die vermisste Fünfjährige aus Schönebeck bei Magdeburg war am Wochenende mit ihrer Familie zu Besuch in Wilhelmshof gewesen. Der Ort ist umgeben von Wald. Etwa ein Dutzend Häuser stehen hier, schätzt ein Sprecher der Stadt Stendal, dazu eine Pflegeeinrichtung für Suchtkranke und Behinderte.

Zusammen mit anderen Mädchen hatte Inga nach ersten Erkenntnissen im Wald Holz für ein Lagerfeuer gesammelt, war am Samstagabend jedoch nicht zurückgekommen. Bereits am Sonntag hatte die Polizei mit Hunderten Helfern weite Teile des gut 3500 Hektar großen Waldes durchsucht. Lautsprecherwagen fuhren regelmäßig Waldwege ab, beschrieb Polizeisprecher Becher. Um die 100 Menschen im Ortsteil Wilhelmshof seien am Montag befragt worden, Bewohner, Mitarbeiter und Besucher der Einrichtung. Die Familie des kleinen Mädchens wurde von Spezialisten des Kriseninterventionsteams betreut.

Bis zum Einbruch der Dunkelheit sollte der Sucheinsatz am Montagabend weitergehen. In der Nacht wollten Helfer der Freiwilligen Feuerwehr wieder mit Suchscheinwerfern durch den Wald fahren.

Die Polizei erhofft sich auch hilfreiche Tipps aus der Bevölkerung. „Wir sind weiterhin über jede Art von Hinweis dankbar“, sagte Becher. Inga ist etwa 1,20 Meter groß, hat blonde, zum Zopf gebundene Haare und blaue Augen. Zudem hat sie eine große Zahnlücke.