15-Jähriger verblüfft mit Studie zur Andromeda-Galaxie
Straßburg (dpa) - Ein 15-jähriger Gymnasiast hat es als Mitverfasser einer Studie über Astrophysik in das britische Wissenschaftsmagazin „Nature“ geschafft. Neil Ibata aus Straßburg hat dafür Forschungsergebnisse des Experten-Teams seines Vaters ausgewertet.
Der Teenager errechnete, dass Zwerggalaxien um die Andromeda-Galaxie nicht - wie bislang angenommen - wirr durcheinanderschwirren, sondern die Andromeda-Galaxie in einer geordneten „Pfannkuchen-Struktur“ umkreisen.
Das könnte bisherige Forschungen zur Entstehung von Galaxien über den Haufen werfen. Doch dem Jungen ist die Aufregung um seine Person nicht zu Kopf gestiegen. „Jeder, der sich ein wenig für die Wissenschaft, für Informatik und für die Natur interessiert, hätte dies auf meinem (Mathematik)-Niveau entdecken können“, sagte der rotblonde Jugendliche im regionalen Fernsehen France 3 Alsace.
Voraussetzung ist allerdings der Zugang zu dem speziellen Computerprogramm, das Vater Rodrigo im astronomischen Institut in Straßburg ausgearbeitet hat. „Neil hat schon mit zwölf Jahren einen Lehrgang bei mir gemacht, um Modelle von Sternensystemen zu entwickeln“, sagte der Vater im regionalen Rundfunk France Bleue Alsace. Er ist mächtig stolz auf den Sprössling. „Ich hoffe, dass er es eines Tages selbstständig auf die Titelseite von "Nature" schafft.“ Inzwischen wird die Familie mit so vielen Anfragen und Interviewwünschen der Medien überhäuft, dass sich Vater und Sohn weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen haben.
Eines wird an dem klugen und bescheidenen Jugendlichen schnell klar: Früh übt sich, wer ein Meister werden will. „Mein Vater hat schon angefangen, mir Mathe und Physik beizubringen, als ich fünf oder sechs Jahre alt war“, sagte er kürzlich dem regionalen Rundfunk. „Ich fand das wirklich interessant und wollte weitermachen“.
Der Jugendliche ist dabei keineswegs auf seinen Computer fixiert. „Natürliche habe ich auch andere Interessen. Ich spiele Klavier. Auch da ist es sehr interessant, schwierige Stücke zu meistern, mich damit auseinanderzusetzen. Das ist so ähnlich wie in der Forschung.“