Bei Fischen: Nanopartikel verändern Verhalten
Lund (dpa) - Nanopartikel aus einem bestimmten Kunststoff können das Fress-Verhalten und den Fettstoffwechsel bei Fischen beeinflussen. Schwedische Forscher von der Lund Universität berichten darüber im Online-Journal „PLoS One“.
Sie wiesen auch nach, dass Nanoteilchen über Algen an Zooplankton weitergegeben werden, und somit in der natürlichen Nahrungskette der Fische auftauchen könnten, wenn die Winzpartikel über Abwässer in den Lebensraum der Fische gelangen. Nanoteilchen eingesetzt, weil sie durch ihre Größe die Eigenschaften von Materialien verändern können.
Tommy Cedervall und Sara Linse liefern mit ihrer Forschung ein weiteres Puzzleteil in der Forschung zu Risiken von Nanoteilchen. Sie verwendeten für ihre Studie 24 Nanometer Polystyrol-Teilchen. Sie gaben die Partikel in eine Algen-Kultur und fütterten diese dann an Zooplankton. Nach einiger Zeit wurde dieses Zooplankton an eine Gattung von Karpfenfischen verfüttert. Eine Kontrollgruppe an Fischen erhielt die gleiche Menge an Nahrung, jedoch ohne Nanoteilchen. Die Menge des Futters war so knapp bemessen, dass die Fische theoretisch abnehmen und ihre Fettreserven verbrauchen mussten.
Ergebnis: Innerhalb eines Monats bewegten sich de Tiere in der Testgruppe mit Nano-Futter langsamer, hatten weniger Interesse an dem Plankton und brauchten länger zum Fressen. Die Fische in der Kontrollgruppe nahmen stetig ab, während die Tiere Nano-Gruppe zunächst Gewicht verloren, am Ende der Versuche aber wieder zunahmen. Die Wissenschaftler folgern daraus, dass die Nanoteilchen den Fettstoffwechsel und die Energiereserven beeinflussen. In Bluttests an den Fischen zeigte sich, dass sich das Verhältnis der verschiedenen Blutfette verschoben hatte. Außerdem war die Fettverteilung in Muskeln und Gewebe verändert.