Dunkelbrauner Kugelspringer ist Insekt des Jahres

Berlin (dpa) - Der winzige Dunkelbraune Kugelspringer ist das Insekt des Jahres 2016. Insektenkundler gaben den Titel am Freitag in Berlin bekannt.

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Das häufig auftretende Tier symbolisiere das Zusammenwirken von Böden und Insekten bei der Gestaltung und Erhaltung der Umwelt, erklärte Schirmherr Thomas Scholten, Präsident der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft. Böden würde weltweit über Gebühr beansprucht. „Boden ist die Grundlage unseres Lebens.“

Der Kugelspringer (Allacma fusca) ist rund vier Millimeter groß und katapultiert sich, wenn er gestört wird, mit einer speziellen Technik nach vorne, wie die Insektenkundler mitteilten. Das zu den Springschwänzen zählende Tier ernährt sich unter anderem von Algen, die es von Rinden lebender Bäume abgrast.

Derzeit werde untersucht, wo genau das Insekt in Deutschland vorkommt, sagte ein Sprecher. Der Kugelspringer gehöre zu den Urinsekten. Er hat keine Flügel, aber sechs Beine. Männchen und Weibchen sind kaum zu unterscheiden. Der Dunkelbraune Kugelspringer pflanzt sich in besonderer Weise fort.

Die Männchen sondern spezielle Haare ab und setzen darauf einen oder mehrere Tropfen Sperma. Es können sehr viele solcher Haare sein, die dann wie Zäune aussehen. Männchen und Weibchen betasten sich und drehen sich umeinander. Das Weibchen nimmt schließlich die Spermien auf. Kommt keines vorbei, frisst das Männchen sein eigenes Sperma nach acht bis zehn Stunden auf und sondert Neues ab.

Der Titel „Insekt des Jahres“ wird von einem Kuratorium renommierter Forscher vergeben. Sie wollen auf die weltweit artenreichste Gruppe von Tieren aufmerksam machen. Im vergangenen Jahr hatte der Schmetterling Silbergrüner Bläuling den Titel erhalten.