Esa: Satelliten müssen im Weltall immer öfter ausweichen
Darmstadt (dpa) - Für Satelliten ist es im Weltall enger und damit gefährlicher geworden. „Die Ausweichmanöver haben in den vergangenen Jahren massiv zugenommen“, sagte der Direktor der Europäischen Weltraumagentur Esa, Thomas Reiter, am Donnerstag in Darmstadt.
Klassisch seien zwei Situationen: Ein Satellit muss einem anderen oder auch Weltraumschrott Platz machen, meinte Reiter im Esa-Kontrollzentrum Esoc.
Ein Ausfall von Satelliten für Navigation oder für Telekommunikation „hätte enorme Folgen“, sagte der Experte weiter. Das Navi im Auto funktioniere dann nicht mehr, das Telefonnetz breche zusammen. Mitunter sei eher unbekannt, „wie sehr unser Alltag vom Weltraum abhängt“.
Für viele Informationen sei Europa noch auf andere Weltraumagenturen angewiesen. „Als einer der größten Wirtschaftsräume auf unserer Erde müssen wir mit den anderen auf Augenhöhe kommen“, forderte Reiter. Dies müsse bei der Beratung der am 20. und 21. November geplanten Esa-Ministerkonferenz in Italien beachtet werden.
Reiter ging auch auf die apokalyptische Bedrohung durch den Einschlag von Asteroiden ein. „Es gibt Asteroide, die irgendwann die Erdbahn kreuzen und uns gefährlich werden können.“ Asteroide gelten als Überreste aus der Frühzeit unseres Sonnensystems. Der Einschlag eines solchen riesigen Geschosses kann eine vielfach größere Zerstörungskraft entfesseln als die Hiroshima-Bombe. Ein riesiger Asteroid soll auch für das Verschwinden der Dinosaurier verantwortlich sein.
Laut Esa gibt es einen kniffligen Termin bereits: Der knapp 300 Meter große Asteroid 99942/Apophis wird sich am Freitag, dem 13. April 2029, bis auf 30 000 Kilometer der Erde nähern.