Forscher: Fossilien von ältestem Affen Nordamerikas entdeckt

Panama-Stadt (dpa) - Forscher haben bei Erweiterungsarbeiten am Panamakanal die bislang ältesten Überreste von Affen in Nordamerika entdeckt.

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Die sieben Zähne der bisher unbekannten Spezies Panamacebus transitus seien fast 21 Millionen Jahre alt, schreiben die Wissenschaftler um den Paläontologen Jonathan Bloch vom naturgeschichtlichen Museum in Florida im Fachblatt „Nature“.

Damals waren Süd- und Nordamerika, zu dem geografisch auch Zentralamerika gehört, durch Wasser getrennt. Der Fund sei der bislang älteste Hinweis darauf, dass Säugetiere zwischen beiden Landmassen unterwegs waren.

Bislang gingen Forscher davon aus, dass die sogenannten Neuweltaffen - zu denen auch der Weißschulterkapuziner zählt - erst nach Zentralamerika kamen, nachdem Nord- und Südamerika vor 3,5 Millionen Jahren über eine Landbrücke im heutigen Panama verbunden wurden. Tatsächlich hätten die Affen aber wohl bereits während des Miozäns die Wasserbarriere überwunden, schreiben die Wissenschaftler.

Aktuelle Studien gehen davon aus, dass Primaten vor 34 bis 37 Millionen Jahren über den Atlantik von Afrika nach Südamerika kamen. Den Ozean überwanden sie dabei auf treibenden Pflanzenteilen.

Bei den 2007 begonnenen Arbeiten am Panama-Kanal war Gestein aus dem frühen Miozän zu Tage getreten. „Es war eine unglaubliche Möglichkeit, in den Tropen Gestein unter die Lupe zu nehmen. Das passiert einmal in hundert Jahren“, sagte Bloch.

Ob die Affen aus Südamerika lang genug im heutigen Panama überlebten, um eine dauerhafte Population aufzubauen, ist noch unklar. Die Vorfahren der heute in der Region lebenden Affen kamen viel später an. Bloch will seine Forschung im kommenden Monat fortsetzen: „Ich würde wirklich gerne einen Schädel oder Teile eines Skeletts finden.“