Forscher sichten eine Million Kilometer langen Asteroiden-Schweif
Tuscon (dpa) - Rund dreimal von der Erde bis zum Mond: So weit erstreckt sich nach Erkenntnissen amerikanischer Wissenschaftler der Schweif des Asteroiden P/2010 A2.
Forscher verschiedener US-Universitäten und Institute haben den Himmelskörper mit einem Teleskop im Bundesstaat Arizona untersucht und eine Länge des Schweifs von etwa eine Million Kilometer festgestellt. Das Ausmaß sei damit weit größer als bisher angenommen, teilte das National Optical Astronomy Observatory am Montag mit.
Wissenschaftler hatten P/2010 A2 vor mehr als drei Jahren entdeckt. Er weist den Angaben nach eine für Asteroiden ungewöhnliche X-Form mit einem langen Schweif auf.
Über die Ursache dieser Struktur gehen die Meinungen in der Wissenschaft auseinander. Während eine Theorie besagt, dass die Form durch die eigene Rotation des Himmelskörpers entstanden ist, geht eine andere von einer Kollision von P/2010 A2 mit einem weiteren Asteroiden aus. Dadurch soll der Schweif aus Trümmerstücken entstanden sein. Forscher des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung kamen in einer früheren Untersuchung zu dem Ergebnis, dass sich der Crash im Februar 2009 ereignet hatte.
Asteroiden, auch Planetoiden genannt, gelten als Überreste aus der Frühzeit unseres Sonnensystems. Sie sind übriggebliebener Baustoff von Planeten und Monden. Ihre genaue Zusammensetzung ist daher für Astronomen besonders interessant. Sie erhoffen sich von diesen Himmelskörpern Erkenntnisse über die Entstehung unseres Planetensystems. Asteroiden haben - im Gegensatz zu Kometen - normalerweise keinen Schweif.