Längere Vorwarnzeit für Hitzewellen in den USA
London (dpa) - Zumindest einige Hitzewellen in den USA könnten sich möglicherweise bis zu 20 Tage im Voraus vorhersagen lassen. Zu diesem Ergebnis kommen US-Forscher, die in einer Simulation über 12 000 Jahre ein typisches Muster mit fünf großflächigen Hochdruckgebieten in Reihe entdeckt hatten.
Aus diesem lasse sich der Beginn einer Hitzewelle ableiten, berichten sie im Fachjournal „Nature Geoscience“.
Das Team um Haiyan Teng vom Nationalen Zentrum für Atmosphärenforschung in Boulder (Colorado/USA) hatte Vorhersagemethoden zu entwickeln versucht. Die Luftströme und -wirbel in der Atmosphäre der mittleren Breiten galten dabei bisher als zu chaotisch für eine Vorausberechnung. Die Forscher zeigten nun, dass die üblichen Luftströmungen als Erklärung für Hitzewellen ausreichen und mit entsprechenden statistischen Methoden berechnet werden können.
Eine wichtige Rolle spiele der Jetstream, eine Starkwindzone in mehreren Kilometern Höhe. Fünf dort wie Perlen auf einer Kette aufgereihte Hochdruckgebiete sorgten in der Simulation für das extreme Wetterereignis einer Hitzewelle. Das Muster mit den fünf Hochdruckgebieten ergebe sich als seltene Variante aus den gewöhnlichen Luftströmungen in der Atmosphäre der mittleren Breiten.
Die Forscher verglichen die Ergebnisse ihres Modells mit Wetterdaten aus dem Zeitraum von 1948 bis 2012. Sie fanden auch dort fünf Hochdruckgebiete vor Hitzewellen, allerdings weniger ausgeprägt als in der Simulation. Auch habe es zu wenige Ereignisse dieser Art für eine gesicherte Aussage gegeben. Die Forscher schließen daher nicht aus, dass Hitzewellen eher von Unregelmäßigkeiten der Temperaturen an der Meeresoberfläche oder besonderen Bedingungen an der Landoberfläche angeregt werden.