Liegende Kühe und verirrte Mistkäfer: Ig-Nobelpreise vergeben
New York (dpa) - Opern-liebende Mäuse, liegende Kühe und nach dem Sternenhimmel schauende Mistkäfer: Zehn bizarre Forschungsergebnisse, die „erst zum Lachen und dann zum Denken“ anregen, sind an der US-Eliteuniversität Harvard am Donnerstagabend (Ortszeit) mit den Ig-Nobelpreisen ausgezeichnet worden.
Zu der traditionell schrillen Gala mit mehr als 1000 Zuschauern, die bereits zum 23. Mal stattfand, reisten wie in jedem Jahr auch richtige Nobelpreisträger an.
Ausgezeichnet wurde in der Kategorie „Wahrscheinlichkeit“ unter anderem die wissenschaftliche Erkenntnis, dass je länger eine Kuh liegt, desto eher sie wieder aufstehen wird. Wenn sie dann aber erstmal aufgestanden ist, ist es der Studie zufolge nicht so leicht vorherzusagen, wann sie sich wieder hinlegen wird. Die Feldforschung dazu sei ungefähr so spannend gewesen, wie es sich anhöre, sagte Wissenschaftler Bert Tolkamp. „Kühe können wirklich langweilig sein.“
Ein anderes Forscherteam bekam den Ig-Nobelpreis (die englische Abkürzung für ignorable bedeutet etwa unwürdig), weil es herausgefunden hatte, dass am Herzen operierte Mäuse länger leben, wenn sie Oper hören. Auch die Entdeckung, dass Mistkäfer ihren Weg nach Hause finden, indem sie sich an der Milchstraße orientieren, bekam einen Ig-Nobelpreis.
Zwei Forscher wurden im Bereich Archäologie ausgezeichnet, weil sie für ihr Experiment ganz besonders viel auf sich genommen hatten: Brian Crandall und Peter Stahl hatten eine tote Spitzmaus gekocht, gegessen und dann ihre eigenen Exkremente untersucht, um zu sehen, welche Knochen verdaut werden und welche nicht.
Ein Forscher-Team aus China bewies, dass der biochemische Prozess beim Zwiebelschneiden noch komplizierter ist, als bislang gedacht. Und ein Wissenschaftler-Team aus Italien entdeckte, dass einige Menschen physisch in der Lage wären, über einen Teich zu rennen - wenn diese Menschen und das Gewässer auf dem Mond wären. Beide Teams erhielten ebenfalls Ig-Nobelpreise.