Mammut aus dem Eis — Jurassic Park wird Wirklichkeit
Wissenschaftler suchen im ewigen Eis nach Zellen der Urtiere, um sie wieder zum Leben zu erwecken.
Düsseldorf. Leben aus dem Tiefkühlfach der Erde. Wissenschaftler wollen im ewig gefrosteten Boden Sibiriens nach Mammuts suchen, zotteligen Riesen, die vor 4000 Jahren von der Erdoberfläche verschwunden sind.
Wo es warm ist, gibt es längst keine Spuren mehr von den Tieren. Aber im Tiefkühlfach hält sich alles ein wenig länger. Das macht japanischen Wissenschaftlern Hoffnung. Wenn sie Weichteilgewebe von Mammuts finden, dann können sie wahr machen, was in Hollywood noch Fiktion gewesen ist. Dann wird Jurassic Park Wirklichkeit.
Die Forscher wollen Zellen aus einem gefrorenen Mammut extrahieren, daraus Erbgut entnehmen und in die entkernte Eizelle einer toten Elefantenkuh einsetzen. Dieses befruchtete Ei solle einer lebenden Elefantenkuh implantiert werden, so das populärwissenschaftliche Magazin P.M.
Mit anderen Worten: Frankenstein ist Feinmotoriker geworden, Hackebeil und Sägemesser sind heute Pipette und Reagenzglas. Das Ergebnis aber ist dasselbe. Neues Leben aus totem Fleisch. Früher hieß das Horror, heute heißt es Wissenschaft.
Und dennoch gibt es Mahner. Wissenschaft soll nicht alles machen dürfen, was sie machen kann. „Die Lebensräume der ausgestorbenen Tiere sind nicht mehr da“, sagt etwa der Zoologe Walter Kleesattel und empfiehlt, sich auf den Erhalt der vom Aussterben bedrohten Arten zu konzentrieren.
Das klingt vernünftig. Es wäre aber das erste Mal, dass Forschergeist sich von Vernunft bremsen ließe. Also schafft Jurassic Park es von der Kinoleinwand in die Realität. Es sei denn, das Fleisch im sibirischen Tiefkühlfach wäre wider Erwarten schlecht geworden.