Mit Duftzäunen den gefährlichen Wildwechsel verhindern
Forscher arbeiten mit Stoffen, die nach den Feinden der Tiere riechen. Erste Versuche sind vielversprechend. Deutlich weniger Unfälle.
Düsseldorf ( jfi). Bis zu fünf Tonnen Aufprallgewicht kann ein Rothirsch haben — so viel wiegt auch ein Elefant. Doch auch kleinere und leichtere Tiere werden für Autofahrer zur Gefahr, wenn sie auf die Straße laufen. Vor allem dann, wenn die Fahrer ausweichen und die Kontrolle über den Wagen verlieren.
Etwa 20 Tote und 3000 Verletzte gibt es jedes Jahr in Deutschland durch Wildunfälle — und es werden immer mehr, hat der Deutsche Jagdverband herausgefunden. Vor allem im Herbst häufen sie sich.
Was tun? Gut ist, wenn die Tiere gar nicht erst auf die Fahrbahn gelangen. Und da hat das Institut für Wildbiologie in Göttingen neue Methoden entwickelt. Duftzäune entlang der Straße senden Stoffe aus, die nach den Fressfeinden vor allem der kleineren Tiere riechen. Die Angst soll sie davon abhalten, ihnen zu nahe zu kommen. Außerdem wollen die Forscher die schon länger eingesetzten Lichtreflektoren optimieren. Sie lenken das Licht der Autoscheinwerfer in den Wald hinein und werden von Wildtieren als Hindernis interpretiert.
Erste Ergebnisse eines Feldversuchs sind vielversprechend. Auf einigen Teststrecken ging die Zahl der Wildunfälle um 80 Prozent zurück.