Monsterwespe auf Sulawesi und in Berliner Museum entdeckt
Berlin/Davis (dpa) - Eine US-Forscherin hat auf der indonesischen Insel Sulawesi eine pechschwarze Monsterwespe entdeckt und beschreibt sie nun in einem Fachartikel.
Unabhängig davon wurde das Tier mit sichelförmigen, gigantischen Kiefern bereits 2011 auch in einer Sammlung des Naturkundemuseums Berlin wiedergefunden, wo es seit 1930 lag. Schon damals hatten es die Forscher von Sulawesi mitgebracht - ohne das Tier von der fünffachen Größe einer gewöhnlichen Wespe aber genauer zu bestimmen. Der Insektenforscher Michael Ohl vom Naturkundemuseum und die US-Biologin Lynn Kimsey präsentieren die Wespe nun im Journal „Zookeys“.
Ein männliches Tier kann sechs Zentimeter groß werden, Weibchen bleiben kleiner. Das Insekt gehört zu den Grabwespen. Die Weibchen dieser Insektenfamilie lähmen mit ihrem Stich andere Insekten, um Nahrung für ihre Nachkommen zu erhalten. Die Männchen einiger Insektenarten nutzen riesige, gebogene Kiefer, um die Weibchen beim Sex festzuhalten oder um sich zu verteidigen. Da die nun entdeckte Monsterwespe aber noch nie lebend entdeckt wurde, ist über ihr Verhalten nichts bekannt. Das Expeditionsteam um die US-Forscherin Lynn Kimsey von der Universität Kalifornien in Davis fand die Wespe im südöstlichen Bergland von Sulawesi.
Das Tier ist so ungewöhnlich, dass Ohl und Kimsey es in eine neue Gattung namens Megalara einordneten, deren Name sich aus Mega (griechisch: groß) und der nahe verwandten Wespengattung Dalara zusammensetzt. Die Biologen nannten das Tier Megalara garuda. Garuda, ein Wesen der Hindu-Mythologie aus Mensch und Adler, ist ein Nationalsymbol Indonesiens.