Nasa testet bislang größtes Triebwerksteil aus 3D-Drucker
Washington (dpa) - Eine komplett mit einem 3D-Drucker hergestellte Düse hat einem ersten Test der US-Raumfahrtbehörde Nasa standgehalten. Die Einspritzdüse sei das bislang größte geprüfte Raketentriebwerksteil aus einem 3D-Drucker, teilte die Nasa am Dienstag in Washington mit.
Bei dem Test in der vergangenen Woche sei flüssiger Sauerstoff und gasförmiger Wasserstoff durch die Düse geleitet und eine sehr starke Antriebskraft erzeugt worden. Die aus zwei ausgedruckten Einzelteilen zusammengesetzte Düse besteht aus einem Pulvergemisch aus Nickel und Chrom, das ein Laser zuvor in einem 3D-Drucker verschmolzen hatte.
„Dieser erfolgreiche Test bringt uns einen großen Schritt weiter dabei zu beweisen, dass diese innovative Technologie benutzt werden kann, um die Kosten der Flug-Ausrüstung zu reduzieren“, sagte Nasa-Manager Chris Singer.
Die 3D-Druck-Technologie gibt es schon seit längerem. So produzieren Autohersteller oder Luftfahrtunternehmen auf diese Weise Stoßstangen oder Flugzeugteile auf Basis von Kunststoff oder Metallen wie etwa Titan. Durch die neuen Möglichkeiten der Formgebung sind die Bauteile sehr leicht und gleichzeitig extrem stabil.
Auch die Nasa benutzt die Drucker schon seit längerem. Die einfachsten Modelle funktionieren wie eine vom Computer gesteuerte Heißklebepistole. Eine Heizdüse lässt das Ausgangsmaterial schmelzen und presst es in dünnen Schichten übereinander. So türmen sich die einzelnen Lagen nach und nach zu einem Objekt auf.
Für Aufsehen sorgte im Mai ein Student aus Texas, der im Internet den Bauplan für eine Pistole aus dem 3D-Drucker veröffentlichte. Weil die Waffe mit dem Namen „Liberator“ (Befreier) fast vollständig aus Kunststoff bestand, hätte sie möglicherweise Sicherheitsschleusen etwa an Flughäfen unbemerkt passieren können. Auf Druck der US-Sicherheitsbehörden wurde die Anleitung aus dem Internet entfernt.