Neue Hinweise auf Eisvulkane auf Saturn-Mond
Washington (dpa) - Die amerikanisch-europäische Cassini-Weltraumsonde hat neue Hinweise für die Existenz von Eisvulkanen auf einem Saturnmond entdeckt. Eine dreidimensionale Karte von der Oberfläche des Titan zeige Erhebungen, die dem Ätna in Italien ähnelten.
Das teilte die US-Weltraumbehörde NASA am Dienstag mit. Die Sonde hatte bereits 2005 auf dem bisher als „tot“ geltenden Saturnmond Enceladus Anzeichen für aktive Eisvulkane gefunden.
Die Bilder zeigen den Angaben zufolge zwei mehr als 900 Meter hohe Bergspitzen, bei denen es sich wahrscheinlich um Eisvulkane handelt. Statt Lava speien diese Berge Wasser und eisige Partikel.
Die neuen Aufnahmen seien „bisher die bei weitem besten Beweise für eine vulkanische Topographie, die auf einem Eis-Trabanten je dokumentiert wurden“, sagte Jeffrey Kargel von der Universität von Arizona. Es sei möglich, dass die Erhebungen durch Verschiebungen der Mondoberflächen entstanden seien. Sie aber als Eisvulkane zu interpretieren, sei eine „viel einfachere, konsistentere Erklärung“.
Titan ist der größte der über 60 Saturnmonde. Forscher hatten bereits vor einigen Jahren geglaubt, Belege für einen Eisvulkan auf dem Mond entdeckt zu haben. Das wurde dann allerdings verworfen.
Die Sonde ist ein Gemeinschaftsprojekt der Weltraumbehörden der USA, Europas sowie Italiens. Cassini wurde bereits 1997 auf die Reise geschickt und umkreist seit 2004 den Saturn.