Protein als Überlebenshelfer bei Überschwemmungen
Potsdam/London (dpa) - Potsdamer Wissenschaftler haben ein Protein entdeckt, mit dessen Hilfe Pflanzen besser mit Überschwemmungen zurechtkommen.
RAP2.12 aktiviere wichtige Gene für die Anpassung an den Sauerstoffmangel, berichten die Forscher des Max-Planck-Instituts für Molekulare Pflanzenphysiologie in Potsdam. Das gemeinsam mit italienischen und niederländischen Forschern erlangte Ergebnis wurde vom Fachjournal „Nature“ veröffentlicht.
Überschwemmungen und Hochwasser ruinieren immer wieder ganze Ernten, da die Pflanzen nicht mehr genügend Sauerstoff für die Zellatmung und die damit verbundene Energieproduktion aufnehmen können. Es gibt aber Mechanismen, die Pflanzen besser mit dem Mangel klarkommen lassen, etwa, indem der Stoffwechsel auf die Verwertung von Reserven umgestellt wird.
Gesteuert werde die Umstellung vom Protein RAP2.12, so die Forscher. Sie beobachteten bei der Acker-Schmalwand (Arabidopsis thaliana), dass sich Pflanzen mit erhöhtem RAP2.12-Gehalt besser von Überschwemmungen erholen.
Der Leiter der Arbeitsgruppe, Joost van Dongen, erklärte in der Mitteilung: „Unsere Entdeckung von RAP2.12 als zentrales Messmolekül eröffnet interessante Möglichkeiten, in Zukunft die Toleranz von Feldfrüchten gegenüber Überschwemmungen zu erhöhen.“ Immerhin seien rund zehn Prozent der Ackerfläche weltweit von zeitweiser Überschwemmung betroffen.