Nach zwei Tagen Verspätung Russischer Frachter mit deutscher Technik zur ISS gestartet
Baikonur (dpa) - Mit zwei Tagen Verspätung und deutscher Technik an Bord ist ein russischer Weltraumfrachter zur Internationalen Raumstation ISS gestartet. Die Sojus-Rakete hob am Dienstag vom Kosmodrom Baikonur im zentralasiatischen Kasachstan ab, wie die Flugleitzentrale bei Moskau mitteilte.
An Bord der Transportkapsel „Progress MS-08“ befindet sich neben mehr als zwei Tonnen Nachschub auch eine Antenne für das deutsch-russische Forschungsprojekt „Icarus“.
Mit dem mehrere Millionen Euro teuren Programm wollen Wissenschaftler vom All aus Tierwanderungen auf der Erde beobachten. Die Daten sollen beim Tierschutz helfen. Die Forscher erhoffen sich zudem Aufschluss über Klimaveränderungen, drohende Katastrophen wie Erdbeben sowie über die Verbreitung von Krankheiten, die auch dem Menschen gefährlich werden könnten. Die Antenne soll bei einem späteren Außeneinsatz an der ISS angebracht werden. Das Max-Planck-Institut für Ornithologie in Radolfzell am Bodensee leitet das Projekt.
Ursprünglich sollte die Rakete am Sonntag starten. Erstmals wollte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos dabei den Außenposten der Menschheit rund 400 Kilometer über der Erde auf einer verkürzten dreieinhalbstündigen Flugbahn ansteuern. Nun soll die Kapsel die ISS auf einer zweitägigen Route erreichen und am Donnerstag andocken.
Grund für die Verschiebung war Berichten zufolge ein Fehler im Bordcomputer. Ein Gerät sei daraufhin ausgetauscht worden. Nun wolle Roskosmos die verkürzte Flugbahn voraussichtlich im Sommer testen. Derzeit arbeiten auf der ISS drei US-Amerikaner, zwei Russen und ein Japaner.