Umkreiste 1962 die Erde Trauer um Astronautenlegende John Glenn

New York (dpa) - Der US-Astronaut John Glenn, der als erster Amerikaner die Erde umkreiste, ist tot. Glenn starb am Donnerstag (Ortszeit) im Alter von 95 Jahren in einem Krankenhaus im US-Bundesstaat Ohio.

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Der Astronaut habe den Amerikanern beigebracht, dass es „mit Mut und Entdeckergeist keine Grenze gibt bei den Höhen, die wir zusammen erreichen können“, sagte US-Präsident Barack Obama. Glenn habe Generationen von Wissenschaftlern, Ingenieuren und Astronauten begeistert. „Der letzte von Amerikas ersten Astronauten hat uns verlassen. Aber ihr Beispiel lehrt uns, dass unsere Zukunft auf der Erde uns dazu zwingt, in neue Höhen zu streben.“

Glenns Tod sei „ein Anlass zur Trauer für uns alle“, schrieb der Gouverneur seinen Heimatbundesstaates Ohio, John Kasich, via Kurznachrichtendienst Twitter. „Wir betrauern diesen riesengroßen Verlust für unser Land und die Welt“, sagte auch Charles Bolden, Chef der US-Raumfahrtbehörde Nasa. „Glenns außergewöhnlicher Mut, Intellekt, Patriotismus und Menschlichkeit waren die Eckpunkte eines großartigen Lebens.“ Er sei „ein wahrer amerikanischer Held“ gewesen.

Der 1921 in Cambridge in Ohio als Sohn eines Eisenbahnschaffners geborene Glenn umrundete 1962 als erster US-Amerikaner in einem Raumschiff die Erde. In der Mercury-Kapsel „Friendship 7“ brauchte er dafür fünf Stunden. Ein Jahr zuvor war der 1998 gestorbene Alan Shephard zum ersten US-Amerikaner im All geworden, als er mit einer Mercury-Kapsel ins All geschossen wurde und wenige Sekunden in der Schwerelosigkeit verbrachte.

Glenn war zuvor Marineflieger im Zweiten Weltkrieg gewesen. Später war er auch noch fast ein Vierteljahrhundert lang US-Senator und wurde 1998 mit 77 Jahren zum ältesten Menschen im All. Glenn war seit 1943 mit seiner Frau Anna Margaret verheiratet, das Paar hatte zwei Kinder.